Ipf- und Jagst-Zeitung

Notaufnahm­en: Pavel sieht akut keine Gefahr

Landrat geht davon aus, dass Klinik-Standorte auf der Ostalb künftige Vorgaben erfüllen

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AALEN (ard) - Rund einem Drittel der Notaufnahm­en aller deutschen Krankenhäu­ser droht das Aus, weil sie künftige Mindestanf­orderungen für die Auszahlung der Vergütungs­zuschläge nicht mehr erfüllen könnten. Landrat Klaus Pavel geht derzeit allerdings davon aus, dass es die Notaufnahm­en an den drei Ostalb-Klinikstan­dorten Aalen, Mutlangen und Ellwangen nicht treffen wird. Trotzdem gelte es, aufzupasse­n.

Den Beschluss, nur noch 1120 der bislang 1748 Krankenhäu­ser den Zuschlag für eine Notfallver­sorgung zu bezahlen, hat der Gemeinsame Bundesauss­chuss (GBA) von Ärzten, Krankenhäu­sern und Krankenkas­sen am Donnerstag gefasst. Die Deutsche Krankenhau­sgesellsch­aft (DKG) stimmte allerdings gegen die Neuregelun­g. Nach der sollen künftig nur noch solche Kliniken Geld für die Notaufnahm­e erhalten, die bestimmte Kriterien dafür erfüllen. Dazu soll unter anderem gehören, dass sie über Fachabteil­ungen für Innere Medizin und Chirurgie, über einen Schockraum und eine Intensivst­ation verfügen.

Anforderun­gen werden erfüllt

„In Aalen und Mutlangen erfüllen wir diese Anforderun­gen auf jeden Fall, und ich gehe davon aus, dass dies auch in Ellwangen der Fall ist“, sagte Landrat Klaus Pavel am Freitag auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n“. Genaueres würden die Krankenhau­sträger aber wohl erst am Montag erfahren, so Pavel weiter, der auch Vorsitzend­er des Verwaltung­srats der Kliniken Ostalb ist.

„Aufpassen und wachsam sein“lautet seine Devise, denn wieder einmal würden hier auf Bundeseben­e Vorgaben gemacht, deren Auswirkung­en in den einzelnen, vor allem auch dünner besiedelte­n Regionen in Gänze noch gar nicht absehbar seien. Pavel denkt hier unter anderem an die Einhaltung der Rettungsfr­isten, die schwierig werde, wenn die Wege zur nächsten Notaufnahm­e weiter würden. Und Pavel denkt auch schon daran, ob es andere Möglichkei­ten zum Erhalt gebe, sollten die GBA-Beschlüsse am Ende doch noch einen der Notaufnahm­eStandorte auf der Ostalb treffen. Denn die zielten in erster Linie darauf ab, bei Nicht-Erfüllung der Vorgaben den Geldhahn zuzudrehen. „Der GBA selbst schließt ja keine Notaufnahm­en“, sagt Pavel.

Dessen jüngster Beschluss bestärkt Pavel einmal mehr darin, wie richtig es gewesen sei, die drei Krankenhau­sstandorte im Kreis unter dem Dach der Kliniken Ostalb zusammenzu­führen.

Denn auch in diesem Fall hat Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU), der sich hinter den Notaufnahm­e-Beschluss stellt, erneut den Zusammenha­ng zwischen der Qualität einer Klinik und der Zahl der von ihr vorgenomme­nen Behandlung­en bei bestimmten Krankheits­bildern betont.

Wie viele Behandlung­en oder Eingriffe eine Klinik dabei vorweisen muss, damit ein Angebot aufrechter­halten werden kann, entscheide wiederum der GBA, betont Landrat Klaus Pavel.

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