Denkmäler, Wald und Wiesen – Der Herrschaftsweg hat viel zu bieten
Auf fast 17 Kilomtern zeigt sich das Härtsfeld von seiner schönsten Seite
- Die Ostalb hat viel zu bieten, vor allem landschaftlich. Es gibt zahlreiche Wanderwege, um die Gegenden zu erkunden. Eine besonders abwechslungsreiche Tour führt durch das Härtsfeld. Die „Albschäfer-Zeitspur: Herrschaftsweg zwischen Neresheim und Dischingen“zeigt die Gegend von seiner schönsten Seite und wartet mit zahlreichen Highlights auf.
Der Herrschaftsweg ist eine Rundwanderung, die knapp 17 Kilometer misst. „Das Besondere dieser Strecke sind neben den Denkmälern, die schönen Ausblicke und die vielfältige Landschaft. Es ist alles dabei: Wald, Wiesen, Heide und Wasser“, sagt Monika Suckut vom Landratsamt Heidenheim. Ein guter Startpunkt ist auf dem Ulrichsberg. Denn bei der Abtei Neresheim stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Die Geschichte der spätbarocken Klosteranlage reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück und kann mit Führungen, Gottesdiensten, einem Gang durch den Innenhof oder durch das Museum entdeckt werden.
Nach einem Blick über die Mauer und auf die Stadt Neresheim geht es bergab. Es sind nur einige hundert Meter und schon steht das nächste Highlight parat: die Härtsfeldbahn. Die Schättere, wie die Bahn im Volksmund hieß, erschloss die Strecke von Aalen nach Dillingen. Sie beförderte sowohl Güter als auch Arbeiter und Ausflügler. 1972 wurde sie stillgelegt, aber der Verein HärtsfeldMuseumsbahn belebt sie wieder. Seit 16 Jahren bietet er von Mai bis Oktober Fahrten an.
Von dort geht es weiter in das Naturschutzgebiet Zwing. Es ist geprägt von Wachholderheiden, Steppenweiden, Kalkbuchenwälder und Kalkmagerwiesen. Von Juni bis Oktober liegt hier ein Küchenduft in der Luft: Denn in dem Gebiet wächst wilder Thymian. Neben der Ruhe und der schönen Landschaft informieren Tafeln über die verschiedenen Bäume sowie Pflanzen. Schließlich grenzt der Herrschaftsweg an einen Waldlehrpfad.
Die Zunft der Schäfer ehren
Nach der freien Fläche geht es auf Schotter weiter durch den Wald. Wer will kann einen Stopp bei der Schauköhlerei machen. Nach Absprache zeigt Marcus Waldinger, wie früher Kohle hergestellt wurde. Eine ganz schön heiße Angelegenheit. Denn die Schichten aus geschnittenem Holz, Heu, Gras, Erde und Laub werden mit den Füßen platt getreten.
Der Herrschaftsweg ist eine von zehn Zeitspuren, die den Albschäferweg ergänzen. 2014 wurde der Wanderweg offiziell eingeweiht. Auf 158 Kilometern zeigt er „die schönsten Landschaftsteile der Region“, so Monika Suckut, und soll die Zunft der Schäfer ehren sowie näherbringen. Denn in der Heidenheimer Brenzregion sind heute noch zehn Schäfer hauptamtlich tätig und übernehmen die Landschaftspflege. Zusammen mit dem Schwäbischen Albverein wurden für den Albschäferweg bereits vorhandene Wanderwege ausgewählt, optimiert und teils verlegt.
Im Januar 2015 wurde die Strecke vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg prämiert. „Es war gar nicht so leicht, denn es müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden. Beispielsweise müssen 35 Prozent der Gesamtstrecke aus naturnahen Wegen bestehen“, erklärt Suckut. Alle drei Jahre wird das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“erneuert – so auch in diesem Jahr.
Die zehn Zeitspuren wurden zusammen mit dem Albschäferweg eröffnet, um auch kürzere Strecken anzubieten. Die Rundwege reichen von 5 bis zu 20 Kilometern und es gibt immer einen Abschnitt, der auf dem Fernwanderweg entlangführt. Bei der Markierung gesellt sich dann zu dem gelben Kreis auf weißem Grund ein weißer Schäfer auf blauem Grund.
Eintauchen ins Mittelalter
Der Herrschaftsweg führt weiter zum Hochstatter Hof. Direkt davor ist Vorsicht geboten, denn hier fliegt so mancher Golfball durch die Gegend. In dem Restaurant des Golfclubs Hochstatt kann man sich stärken. Ansonsten geht es weiter durch den Wald, bis sich die Gegend wieder öffnet. Kurz darauf ist die glitzernde Wasseroberfläche des Härtsfeldsees zu sehen. Für Stärkung sorgt hier der Kiosk, der Mehrgenerationenspielplatz sowie Matschbereich für Spaß und der Naturlehrpfad für Informationen.
Bis jetzt war die Strecke angenehm zu laufen. Breite Wege und wenig Steigung. Doch das ändert sich langsam. Kurz an der Landstraße entlang geht es bergauf. Bevor der Hügel erreicht ist, muss noch ein recht steiler, schmaler Pfad bewältigt werden. Oben angekommen, ist das nächste Denkmal in Sicht: Die Burg Katzenstein, die aus dem 12. Jahrhundert stammt. Hier erwarten einen kulinarische Köstlichkeiten im Burgrestaurant oder regelmäßig Mittelaltermärkte, Ritterturniere und einiges mehr.
Dann geht es abwärts und aufwärts durch den Ort, an ein paar Weiden vorbei und zurück in den Wald. Nun wird es naturnaher: Die Wege sind jetzt oft uneben. Teils führen schmale Trampelpfade bergab und -auf an Blumen, Gebüschen, Laubsowie Nadelbäumen vorbei. Baumwurzeln und Steinbrocken sind keine Seltenheit.
Nach einiger Zeit taucht sie wieder auf: die Abtei Neresheim. Noch einige Meter durch den Klosterwald und die Wanderung ist geschafft. Ein Besuch im Klosterrestaurant oder frische Produkte aus dem Hofladen bieten sich abschließend an.
Eine Karte zum Herrschaftsweg sowie weitere Beiträge aus unserer Serie „Draußen unterwegs“gibt es im Internet unter www.schwäbische.de/ draussenunterwegs Verraten sie uns Ihre besten Freizeittipps und gewinnen Sie: www.schwäbische.de/freiluft