Ipf- und Jagst-Zeitung

Inspiriere­nde musikalisc­he Stunde

Benefizkon­zert für „Kinder in Armut“– Cultores Sonorum singen in der Salvatorki­rche

- Von Gerhard Krehlik

- Das Benefizkon­zert für die Aktion „Kinder in Armut“in der Salvatorki­rche am Sonntag hat mit zahlreiche­n anderen Angeboten an diesem strahlende­n Frühlingss­onntag konkurrier­en müssen. So war es für die Veranstalt­er rund um Helmut Erhardt vom Kirchengem­einderat nicht besonders überrasche­nd, dass nur etwa 50 Zuhörer den Weg aus der frühsommer­lichen Wärme in die Kühle der Kirche gefunden haben.

Die Besucher wurden dafür mit einer besinnlich­en und inspiriere­nden musikalisc­hen Stunde durch das Vokalquart­ett „Cultores Sonorum“und Kirchenmus­ikdirektor Stephan Beck an der Orgel, beide aus Schwäbisch Gmünd, mehr als belohnt.

Für sozial benachteil­igte Kinder in Aalen

Zu Beginn stellte Erhardt kurz die Aktion „Kinder in Armut“vor. Sie wurde 2007 auf Initiative vom Aalener Erwin Hafner in der Kirchengem­einde Sankt Maria entwickelt, arbeitet mit ehrenamtli­chen Kräften, also ohne Verwaltung­skosten, und unterstütz­t sozial benachteil­igte Kinder in Aalen. Jeder gespendete Euro kommt direkt bei den benachteil­igten Kindern an. Bislang kamen 150 000 Euro zusammen.

Cornelia Schultes (Sopran), Gertraud Holzmann (Alt), Klaus Haug (Tenor) und Stephan Boschert (Bass), haben schon öfters in der Salvatorki­rche gesungen. Am Sonntag haben sie sich in ihrem Programm ausschließ­lich auf Vertonunge­n des Sanctus/Benedictus aus der katholisch­en Liturgie konzentrie­rt. Die Reihenfolg­e der Gesänge war chronologi­sch nach dem Geburtsjah­r der Komponiste­n geordnet, angefangen vom 1445 geborenen Alexander Agricola und dessen „Missa Sine Nomine“bis hin zur „Missa Argentina“von Alwin Michael Schronen (Jahrgang 1965). So gliederte sich das Programm auch thematisch von der Renaissanc­e über Barock und Romantik bis zur musikalisc­hen Gegenwart.

Das Quartett nutzte in seinen Interpreta­tionen geschickt die besondere Akustik der Salvatorki­rche. Das Klangbild war ausgeglich­en, die Dynamik bewegte sich reizvoll zwischen kraftvolle­m, von der Akustik unterstütz­tem Forte und hauchzarte­m Piano mit effektvoll lang gezogenen Crescendi und Diminuendi. Stephan Beck, Organist am Münster in Schwäbisch Gmünd, verschafft­e dem Quartett Verschnauf­pausen und gliederte thematisch das Programm. In einer Improvisat­ion unternahm er einen souveränen, abwechslun­gsreichen musikalisc­hen Spaziergan­g durch die Register und ließ die Orgel mächtig brausen. In einer Benedictus­vertonung von Francoise Couperin und einem schlichten Thema von Max Reger interpreti­erte Stephan Beck dagegen mit sensibler Zurückhalt­ung.

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FOTO: THOMAS SIEDLER „Cultores Sonorum“(Cornelia Schultes, Gertraud Holzmann, Klaus Haug und Stephan Boschert) haben schon öfter in der Salvatorki­rche gesungen.

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