Der Weg ist das Ziel
Beim Wandern mit Kindern ist die Route nicht das Wichtigste
- „Ich mag nicht mehr laufen“, welches Elternteil hat diesen Satz nicht schon oft gehört. Wenn es ums Wandern in der Natur geht, geht es aber auch anders, weiß Michaela Spielmann. Die pädagogische Mitarbeiterin ist für den Aufbau und die Begleitung ehrenamtlicher Familiengruppen sowie die Durchführung von Familienveranstaltungen bei den Ortsgruppen zuständig. Fürs Wandern mit Kindern hat sie einige Tipps parat.
Wie weit ein Kind laufen kann, ist natürlich immer individuell verschieden, sagt Michaela Spielmann. Als Faustregel nimmt man das Alter des Kinds mal 1,5. Das ergibt die Kilometer, erklärt die pädagogische Mitarbeiterin des Schwäbischen Albvereins.
Die beste Motivation beim Wandern und Laufen sind Gleichgesinnte. „Gemeinsam läuft es sich einfach besser“, so Spielmann. Wenn sich zwei oder drei Famlien zusammen tun, sei die Wanderung für die Kinder ein „Selbstläufer“, denn gemeinsam mache es einfach mehr Spaß.
Über Stock und Stein oder durch den Bach
Dann geht es zusammen über Stock und Stein, gerne auch mal durch einen Bach. Denn „barfuß oder mit Gummistiefeln durchs Wasser zu waten ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene ein besonderes Erlebnis“, sagt Spielmann. Generell sei es für Kinder spannender, wenn es auf der Tour oder am Ziel der Wanderung etwas zu entdecken gibt. Das könne ein Gehege mit Wildtieren, ein Bachlauf oder ein Spielplatz sein.
Die Wanderroute an sich ist beim Gehen mit Kindern aber eher nebensächlich, sagt Spielmann. Ist man gemeinsam unterwegs, sollte man auch nicht streng auf einer Route bestehen, sondern sich Zeit und den Kindern Zeit geben, den Weg zu erkunden. Da gibt es Ameisen am Wegesrand zu bestaunen, die besondere Beschaffenheit der Baumrinden zu fühlen oder die Rufe verschiedener Vögel zu hören.
Spiele und kleine Aktionen auf dem Weg machen Groß und Klein Spaß. Viel vorbereiten muss man dafür nicht, sagt die Pädagogin. Die alten Klassiker wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“, Fangen oder Verstecken machten Jung und Alt immer noch viel Spaß. In Reimrätseln kann man Tiere des Waldes erraten oder andere spannende Dinge aus der Natur erraten. Mit Steinen, Stöcken und Blättern kann man tolle Dinge machen, zum Beispiel einen kleinen Turm bauen oder ein Mandala legen, erklärt die Pädagogin.
Suchspiele und viele andere Pausen einplanen
Etwas Hartes, etwas Weiches oder etwas Trockenes zu finden macht Kindern auch viel Spaß. Die Fundstücke kann man dann beispielsweise in die Fächer eines Eierkartons legen. Ohne viel Vorbereitung könne man auch das Folgende spielen, erklärt Spielmann: Ein Kind versteckt ein Stofftier im Wald. Wer es findet, darf als Nächster verstecken.
Bei all den Spielen und Aktionen sollte man aber auch genügend Pausen einplanen, sagt Michaela Spielmann. Genügend zu trinken, Müsliriegel, ein paar Gummibärchen, Äpfel oder ein Vesper geben dann wieder Kraft für den Rest der Wanderung.