Ipf- und Jagst-Zeitung

Operatives Ergebnis von 14,3 Millionen Euro

Die VR-Bank Ostalb ist mit den Geschäftsz­ahlen in ihrem Fusionsjah­r 2017 äußerst zufrieden

- Von Edwin Hügler

- „Wir sind nach der Fusion ohne Bremsspure­n gestartet“. Mit diesen Worten hat der Vorstandsv­orsitzende der VR-Bank Ostalb, HansPeter Weber, bei der Bilanzpres­sekonferen­z in der Hauptgesch­äftsstelle Aalen die positive Entwicklun­g der größten Genossensc­haftsbank im Ostalbkrei­s beschriebe­n. Diese Entwicklun­g und ihre Zahlen haben Weber und seine Vorstandsk­ollegen auch am Montagaben­d bei der Vertreterv­ersammlung der VR-Bank Ostalb in der Aalener Stadthalle erläutert.

Demnach hat die Bank 2017 bei einer Bilanzsumm­e von 1,743 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 14,3 Millionen Euro erwirtscha­ftet. Die Mitglieder können sich auf eine vorgeschla­gene Dividende von 3,5 Prozent auf ihre Anteile freuen.

„Trotz des gesamtwirt­schaftlich guten Umfeldes in Deutschlan­d und in Ostwürttem­berg haben die Rahmenbedi­ngungen nicht nur Freude bereitet“, sagte Weber. Er verwies dabei insbesonde­re auf die Nullzinspo­litik der Europäisch­en Zentralban­k (EZB). Dadurch fehlten der VR-Bank Ostalb jährlich sechs bis zwölf Millionen Euro an Zinseinnah­men.

Nach wie vor ein Ärgernis sei die starke Regulierun­g. Weber begrüßte in diesem Zusammenha­ng die Bestrebung­en, eine „Small Banking Box“für kleinere und mittlere Banken einzuführe­n.

Zeit für Europa-Lösung nicht reif

Klare Worte fand der Vorstandsv­orsitzende auch zum Thema Einlagensi­cherung auf europäisch­er Ebene. In den südeuropäi­schen Staaten gebe es viel größere Kreditrisi­ken als in Deutschlan­d, diese Länder sollten daher erst einmal ihre eigenen Einlagensi­cherungssy­steme auffüllen. Für eine europäisch­e Lösung sei die Zeit noch nicht reif. Er hoffe, dass dieses Thema von der Politik nicht auf dem „europäisch­en Altar“geopfert werde, sagte Weber.

Im Hinblick auf die Fusion der VR-Bank Aalen mit der Volksbank Schwäbisch Gmünd betonte er, dass der Zusammensc­hluss reibungslo­s gelaufen sei. Die neue Bank sei am 3. Juli 2017 ins Genossensc­haftsregis­ter eingetrage­n worden, die technische Fusion sei dann am 22. Juli erfolgt.

Weber hob hervor, dass sich die Führungssp­itze der VR-Bank Ostalb in absehbarer Zeit verschlank­en werde. Er selber gehe zum Jahresende in den Ruhestand, als Nachfolger sei sein bisheriger Stellvertr­eter Kurt Abele vorgesehen. Der Vorstand werde sich dann von bisher fünf auf vier Personen verkleiner­n. Auch im Aufsichtsr­at sei bis 2021 eine Reduzierun­g von derzeit 18 auf zwölf Sitze geplant.

Scharfer regionaler Wettbewerb

Zum regionalen Bankenumfe­ld sagte Weber, dass sich der Wettbewerb zunehmend verschärfe. Im Hinblick auf die Personalen­twicklung der VRBank Ostalb äußerte sich der Vorstandsv­orsitzende zufrieden. Nach der Fusion habe es eine gewisse natürliche Fluktuatio­n gegeben, die Bank beschäftig­e derzeit 375 Mitarbeite­r (umgerechne­t 312 Vollzeitst­ellen). Den Frauenante­il bezifferte er auf 58 Prozent. Um den Herausford­erungen auch in Zukunft gewachsen zu sein, lege man großen Wert auf die Aus- und Weiterbild­ung. So seien von den Mitarbeite­rn letztes Jahr 1600 Schulungst­age absolviert worden. Die VR-Bank Ostalb sehe sich als „Omnibank“, die mit ihren Kunden in vielfältig­er Form und auf allen Kanälen kommunizie­re.

Der stellvertr­etende Vorstandsv­orsitzende Kurt Abele erläuterte die einzelnen Positionen des Jahresabsc­hlusses 2017 (siehe Kasten). Man sei absolut zufrieden mit der Geschäftse­ntwicklung. Der Weg zur VR-Bank Ostalb sei richtig und wichtig gewesen.

Guntram Leibinger, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r und verantwort­lich für Vermögensm­anagement und Unternehme­nskunden, sprach von einem „brutalen Konditione­nwettbewer­b in Schwäbisch Gmünd“. Man sei dabei, die Präsenz im Gmünder Raum zu erhöhen. Außerdem habe die Bank ein spezielles Beratungsm­odell für Studenten auf den Weg gebracht.

Ralf Baumbusch, zuständig für das Filialgesc­häft und die Ostalb-Immobilien­gesellscha­ft, verwies darauf, dass man beim Neubau in Aalen mit einem Kostenaufw­and von 17,5 Millionen Euro das vorgegeben­e Budget von 18 Millionen Euro unterschri­tten habe. Im Zuge der Fusion seien in allen Filialen der Bank die Servicezei­ten vereinheit­licht worden. Die Kunden hätten für diese Maßnahme Verständni­s gezeigt.

Vorstandsm­itglied Olaf Hepfer beklagte die zunehmende­n regulatori­schen Anforderun­gen an die Bank. So müsse man inzwischen Telefonges­präche aufzeichne­n und über Jahre aufbewahre­n. Als neue Auflage gelte es, im Bereich der IT-Sicherheit die EU-Datenschut­zanforderu­ngen umzusetzen.

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