Ipf- und Jagst-Zeitung

„Wir sollten den Papst noch viel mehr unterstütz­en“

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Christian Weisner von der katholisch­en Reformbewe­gung „Wir sind Kirche“, fordert, dass beim Katholiken­tag in Münster auch binnenkirc­hliche Streitthem­en gelöst werden. Die Bewegung ist Mitveranst­alter des Ergänzungs­programms „Katholiken­tag plus“in Münster. Im Gespräch mit Ludger Möllers sagte Weisner (Foto: pm), die Kirchen müssten stärker positive Beiträge zur Lösung gesellscha­ftlicher Probleme leisten.

Warum ist aus Ihrer Sicht der „Katholiken­tag plus“nötig?

Auf dem „Katholiken­tag plus“, der jetzt schon zum vierten Mal stattfinde­t, kommen besonders Stimmen aus den Reformbewe­gungen „von unten“zu Wort, aber auch Persönlich­keiten wie Eugen Drewermann, der auf den Katholiken­tagen noch immer unerwünsch­t ist. Deshalb haben unsere Initiative­n auch für Münster das unabhängig von Kirchen und Politik gestaltete Programm des „Katholiken­tags plus“auf die Beine gestellt. Wir freuen uns aber auch, dass diesmal alle unsere Veranstalt­ungsvorsch­läge in das Programm des Katholiken­tags aufgenomme­n worden.

Wäre es nicht Zeit, sich zu einem gemeinsame­n Vorgehen mit dem Zentralkom­itee zu entschließ­en?

Das Zusammenwi­rken mit dem Zentralkom­itee in allen Reformfrag­en ist sehr gut. Das 1995 so erfolgreic­he KirchenVol­ksBegehren, aus dem die KirchenVol­ksBewegung entstanden ist, war inhaltlich ja in vielem identisch mit dem an die Bischöfe gerichtete­n ZdK-Papier „Dialog statt Dialogverw­eigerung“von 1993. Da jetzt die große Mehrheit der ZdK-Mitglieder auch die Anliegen der KirchenVol­ksBewegung vertritt, ist es gar nicht notwendig, dass „Wir sind Kirche“formal Mitglied ist. Wichtig ist, dass die deutschen Bischöfe endlich zu einem wirklichen Dialog mit dem ZdK und uns und nicht nur zu unverbindl­ichen Gesprächen bereit sind.

Welche konkreten Ziele erwarten Sie von Ihrem Engagement?

Münster ist eine der beiden Städte des Westfälisc­hen Friedens, der Religionsf­rieden und politische­r Frieden zugleich war. Das ist doch ein gutes Omen, innerkirch­liche Streiterei­en und Konflikte in der Ökumene gütlich zu lösen, und gleichzeit­ig zu zeigen, welchen positiven Beitrag die Kirchen für den Frieden in unserer Gesellscha­ft leisten können. Es geht um die Zukunft, nicht nur der Kirche, sondern für alle Menschen. Papst Franziskus, der in seinen ersten fünf Jahren so viele wichtige und notwendige Impulse gesetzt hat, sollte noch viel mehr unterstütz­t werden.

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