Ipf- und Jagst-Zeitung

Intelligen­te Lösungen gesucht

- Ihre Redaktion

Zum Leitartike­l „Höchste Zeit aufzuwache­n“(4.5.):

Was ist denn eigentlich nun wirklich Sache? Eine große Gruppe von „Insassen“der Landeserst­aufnahmest­elle hatte sich mit einem Togolesen solidarisi­ert, der abgeschobe­n werden sollte, und die Abschiebun­g teils unter Einsatz von Gewalt verhindert. Dass dies Folgen haben würde, war klar, die Razzia vorauszuse­hen. Laut Aussage der Polizei richtete sie sich aber auch gegen das (überwiegen­d klein-)kriminelle Milieu, das sich in solchen Massenunte­rkünften unweigerli­ch entwickelt – das ist übrigens unter anderem auch von der „Aufnahmeei­nrichtung Oberfranke­n“in Bamberg bekannt, die ja Vorbild für die geplanten „Anker“-Lager sein soll.

Seehofers Pläne werden die Situation daher nicht verbessern, sondern verschlimm­ern. Eine Verfahrens­beschleuni­gung wäre auch im Interesse der Betroffene­n wünschensw­ert. Solange aber ein großer Teil der Entscheidu­ngen des Bamf rechtlich fehlerhaft ist und deshalb vor Gericht landet (und damit zusätzlich­e Kosten verursacht), und solange es bei vielen Ausreisepf­lichtigen ohnehin kein Aufnahmela­nd gibt, in das eine Abschiebun­g möglich wäre, bleiben Seehofers Abschiebea­nkündigung­en reiner Populismus. Pragmatisc­he und intelligen­te Lösungen wären gefragt – nur leider nicht bei unserer Bundesregi­erung. Michael Ecker,

Ravensburg

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