Das Wasser macht’s
Der Effekt des Wassers
(Arte, Mi., 20.15 Uhr) – Die Autoren Didda Jónsdóttir und Frósti Jón Runólfsson erzählen eine absurde Liebesgeschichte, aber man verzeiht alles, weil Regisseurin Sólveig Anspach den Zuschauer mitnimmt auf eine erstaunliche Reise in reale Länder und surreale Seelenlandschaften. Im Mittelpunkt stehen die impulsive Bademeisterin Agathe (aufgeweckt: Florence Loiret Caille) und der schüchterne Samir (gebremst: Samir Guesmi) aus Montreuil. Als Agathe einen Barbesucher nach eindeutigen Avancen verbal nach Strich und Faden abwatscht, fängt Samir Feuer. Er geht ins Hallenbad, gibt sich als Nichtschwimmer aus und nimmt Unterricht bei Agathe. Nach Trockenübungen geht es ins Wasser: Endlich kann er ihr näher kommen. Doch als der Schwindel und damit Samirs Annäherungsplan auffliegt, ist Agathe mehr als sauer. Samir taucht allerdings nicht ab. Er folgt Agathe nach Island, wo der Internationale Bademeisterkongress stattfindet. Im Land der Trolle und Elfen dreht das Liebesabenteuer dann einige windige und witzige Kurven. Nicht zuletzt auch wegen des Themas Wasser, das von der Körperpflege vor dem Bad bis zur wohligen Annäherung in den heißen Quellen lustvoll ausgeschöpft wird.
Die 1960 in Island geborene Solveig Aspach ist 2015 gestorben. Für ihren Film wurde die Regisseurin posthum mit dem César für das beste Drehbuch ausgezeichnet.