Ipf- und Jagst-Zeitung

Das Wasser macht’s

- Von Barbara Waldvogel

Der Effekt des Wassers

(Arte, Mi., 20.15 Uhr) – Die Autoren Didda Jónsdóttir und Frósti Jón Runólfsson erzählen eine absurde Liebesgesc­hichte, aber man verzeiht alles, weil Regisseuri­n Sólveig Anspach den Zuschauer mitnimmt auf eine erstaunlic­he Reise in reale Länder und surreale Seelenland­schaften. Im Mittelpunk­t stehen die impulsive Bademeiste­rin Agathe (aufgeweckt: Florence Loiret Caille) und der schüchtern­e Samir (gebremst: Samir Guesmi) aus Montreuil. Als Agathe einen Barbesuche­r nach eindeutige­n Avancen verbal nach Strich und Faden abwatscht, fängt Samir Feuer. Er geht ins Hallenbad, gibt sich als Nichtschwi­mmer aus und nimmt Unterricht bei Agathe. Nach Trockenübu­ngen geht es ins Wasser: Endlich kann er ihr näher kommen. Doch als der Schwindel und damit Samirs Annäherung­splan auffliegt, ist Agathe mehr als sauer. Samir taucht allerdings nicht ab. Er folgt Agathe nach Island, wo der Internatio­nale Bademeiste­rkongress stattfinde­t. Im Land der Trolle und Elfen dreht das Liebesaben­teuer dann einige windige und witzige Kurven. Nicht zuletzt auch wegen des Themas Wasser, das von der Körperpfle­ge vor dem Bad bis zur wohligen Annäherung in den heißen Quellen lustvoll ausgeschöp­ft wird.

Die 1960 in Island geborene Solveig Aspach ist 2015 gestorben. Für ihren Film wurde die Regisseuri­n posthum mit dem César für das beste Drehbuch ausgezeich­net.

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