Geht’s noch?
Um das gleich klar zu stellen: Jeder hat das Recht zu demonstrieren oder mit einer Mahnwache auf sein Anliegen aufmerksam zu machen. Auch die Bewohner der LEA. Einige von ihnen planen beides für Mittwoch. Sie wollen ihre Sicht der Dinge darstellen. So weit so gut.
Aber ehrlich: Wogegen richtet sich der Protest? In der LEA haben Bewohner die Abschiebung eines Togolesen verhindert und Polizisten bedroht. Drei Tage später zeigt der Rechtsstaat mit allen gebotenen Mitteln, dass er sich das nicht gefallen lässt. Völlig zu recht.
Soweit bekannt, hat die Polizei kein Übermaß an Gewalt angewendet. Und trotzdem stilisieren sich jetzt diejenigen, die die Polizisten bedroht haben, zu Opfern. Das ist unglaubwürdig.
Unklar ist, inwieweit die Flüchtlinge selbst auf die Idee gekommen sind, oder inwieweit die Freiburger Aktion Bleiberecht hinter den geplanten Aktionen steckt.
Natürlich sollen die Flüchtlinge zu Wort kommen. Dazu hätte es aber auch andere Möglichkeiten gegeben. Solche wie die Mahnwache, die sie ja auch organisieren. Dabei kann man gut miteinander ins Gespräch kommen. Das geht bei einer Demonstration nicht. Bei allem, was in den vergangenen Tagen vorgefallen ist, dürften dafür ziemlich wenige Ellwanger Verständnis haben.
b.gralla@schwaebische.de