Keine Fernwärme fürs Neubaugebiet
Breitbandausbau in Riepach und Bleichroden kann 2019 starten
(hbl) - Um Kindergarten, Breitbandausbau in Riepach und Bleichroden und ein neues Fernwärmenetz ist es im Gemeinderat Tannhausen gegangen. Rund zwei Dutzend Bürgerinnen und Bürger verfolgten die Sitzung mit.
Bereits im Januar 2018 hatte sich der Rat mit dem Aufbau eines Fernwärmenetzes der Firma Agrar und Energie Bosch in Tannhausen befasst. Die Firma betreibt in der Schloßstraße 10 zwei Blockheizkraftwerke und ein Nahwärmenetz mit 15 Anschlussnehmern. Jetzt tauchte die Frage auf, ob es nicht sinnvoll wäre, zugleich Leerrohre für die Breitbandversorgung zu verlegen, was Bürgermeister Manfred Haase verneinte. Der Breitbandausbau lasse sich nicht mit der Fernwärme vereinbaren.
Der Ausbau der Wärmeleitungen ins Neubaugebiet Roderslache wurde nicht genehmigt. Haase erinnerte daran, dass die beiden Fernwärmebetreiber 2016 einen Anschluss des Baugebiets Roderslache abgelehnt hätten. Über das erneute Angebot sei die EnBW ODR sehr verärgert, weil sie dann bezüglich der Versorgung mit Erdgas anders entschieden hätte. Hier stehe die Glaubwürdigkeit der Gemeinde auf dem Spiel.
Der neue Antrag sei gestellt worden, als sechs potenzielle Bauherren sich für Fernwärme interessiert hätten. Haase fürchtete, dass durch die Leitungsverlegung einige Bauplätze, die noch nicht verkauft wurden, an Wert verlieren könnten. Gerhard Goldammer plädierte dennoch dafür, das noch einmal neu zu bedenken. Dem widersprachen sowohl Bettina Kohnle als auch Gerhard Körner. Mit nur einer Ja-Stimme und bei drei Enthaltungen wurde der Antrag, das Baugebiet an die Fernwärme anzuschließen, abgelehnt.
Ärger wegen Förderung des Breitbandausbaus
Alina Gutsch stellte dann das Qualitätsmanagement im Kindergarten vor. Eine Überprüfung ergab, dass rund 22 Stunden pro Woche oder 55 Prozent der Arbeitszeit für die Leitung des Kindergartens aufgewendet werden müssten. Haase ergänzte, dass immer mehr Aufgaben auf die Kindergartenleitung zukämen. Gutsch hoffte, dass trotz des Fachkräftemangels die Hoffnung besteht, dass ab 1. September eine neue Kraft zur Entlastung der Leiterin eingestellt werden kann.
Zum Thema Breitbandausbau geriet Haase in Rage. Die Förderung durch das Land habe mit einer seriösen Politik nichts mehr zu tun, die Hauptlast trügen die Kommunen und dies sei der Skandal. Der Breitbandausbau in Riepach und Bleichroden wird rund 208 000 Euro kosten, das Land schießt 94 000 Euro zu, erläuterte Nadine Götz von der Firma Geo Data in Westhausen. Das seinen 45 Prozent Zuschuss, Bayern gewähre bis zu 90 Prozent. Am Mittwoch, 6. Juni, findet dazu eine Infoveranstaltung statt. Der Baubeginn soll im Frühjahr 2019 sein.
Für die Kanalerneuerung und Wohnumfeldmaßnahme Forststraße, die 1,2 Millionen Euro kosten soll, bekommt Tannhausen 181 500 Euro aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Dafür wurde ein weiterer Zuschuss von 87 000 Euro abgelehnt, sagte Haase. Er hoffte, dass weitere 200 000 Euro aus dem Ausgleichsstock kommen. Laut Manuela Bergdolt von den Stadtlandingenieuren Ellwangen müssen die Kanäle auf rund 270 Meter Länge erneuert werden. Parallel verlegt die Gemeinde Leerrohre für das Breitband. Um Zuschüsse für die Wohnumfeldmaßnahme zu erhalten, sei es elementar, dass Pflanzinseln eingebaut werden. Der Gehweg wird 1,50 Meter breit und ist nur auf einer Seite. Dazu sind 14 neue Straßenlampen eingeplant.
Bürgermeister Haase schlug vor, im Zusammenhang mit dem Ausbau der Forststraße auch noch den Gehweg in der Hauptstraße beim Haus Adler in Richtung Käppele zu verlängern.
Abschließend teilte Haase mit, dass Franz Beck junior zum Ausbau der Nahversorgung und Umbau der früheren Apotheke einen Förderbetrag von 68 000 Euro erhalten habe. Ferner werde endlich die marode Landesstraße 1076 zwischen Riepach und Pfahlheim ausgebaut.
Gemeinderat Michael von Thannhausen schnitt noch das Thema Mobilität für Senioren an, nannte die Gemeinde Adelmannsfelden als Vorbild und hoffte auf eine baldige Entscheidung für einen Senioren-Fahrservice im Rat. Haase wies darauf hin, dass die Gemeinde nicht die personellen Möglichkeiten habe, dies zu organisieren.