Bauhof-Mitarbeiter fischen Bratpfannen und Töpfe aus der Aal
Arthur Sommer-Luksch und Martin Busenius sammeln das ein, was andere achtlos wegwerfen – Müllproblem in Aalen wird immer schlimmer
- Der Job von Arthur Sommer-Luksch und Martin Busenius ist nicht immer vergnügungssteuerpflichtig. Am Dienstag waren die Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Aalen den ganzen Tag damit beschäftigt, die Aal von der Innenstadt Richtung Bischof-Fischer-Straße bis hinaus in die Dürrwiesen von Müll zu befreien. Herausgefischt haben sie jede Menge Flaschen, Dosen, Kabel und Essensreste. Auch Töpfe, Bratpfannen und Teller kamen zum Vorschein, sagt Arthur Sommer-Luksch.
Zweimal im Jahr steigen sie standardmäßig hinab in Kocher, Aal oder in andere Gewässer der Stadt und holen die Hinterlassenschaften heraus, die Müllsünder hier illegal entsorgen. Die Mitarbeiter agieren jedoch auch auf Zuruf, sagt der Leiter des Bauhofs, Georg Fürst. „Wenn Bürger anrufen, dass wieder einmal ein Fahrrad oder ein Einkaufswagen in Kocher oder Aal gelandet ist, holen wir diese Gegenstände sofort heraus.“
Bauhof-Chef ist mittlerweile ratlos
Die Hoffnung, dass das Müllproblem in der Stadt kleiner wird, habe Fürst schon lange aufgegeben. „Wir ermuntern Müllsünder ja direkt dazu, ihren Unrat einfach an Plätzen abzustellen. Dadurch, dass wir Mülltüten, Dosen, Flaschen und Co. sofort holen, sehen diese ja, dass es funktioniert und stellen danach wieder die nächste Mülltüte hin.“Neben der illegalen Nutzung der öffentlichen Mülleimer für Hausmüll sei vor allem der Missbrauch der Hundetoiletten nicht mehr lustig. „Ständig sind diese mit Hausmüll, Pizzaschachteln und Flaschen vollgestopft“, sagt Fürst.
Andere Städte wie etwa Augsburg versuchen das Müllproblem mittlerweile mit dem Einsatz von Müll-Sheriffs zu lösen, die Mülltüten durchsuchen und Leute befragen. Anscheinend sei ein Überwachungsstaat die einzige Lösung, sagt Fürst. „Ein solcher ist allerdings nicht unser Ziel, aber irgendwie bin ich mittlerweile ratlos, wie man das Müllproblem anderweitig in den Griff bekommen kann.“