Ipf- und Jagst-Zeitung

Eine Insel als Ausstiegsv­ersuch

Kerstin Pell gibt am Sonntag Debüt am Aalener Stadttheat­er als Autorin und Regisseuri­n

- Von Ansgar König

- „Jedem seine Insel“– so heißt das Stück, das am kommenden Sonntag um 18 Uhr im Park von Schloss Fachsenfel­d erstmals aufgeführt wird. Das klingt nach Traum, nach Utopie, und das soll es auch. Kerstin Pell, die seit zwei Spielzeite­n als Regieassis­tentin am Aalener Stadttheat­er ihre Brötchen verdient, gibt dabei ein doppeltes Debüt: als Autorin und als Regisseuri­n.

In den vergangene­n Jahren hat das Aalener Stadttheat­er die Spaziergän­ge durch den Schlosspar­k des Barons von Koenig-Fachsenfel­d genutzt, um Appetit auf das Sommerstüc­k zu machen. Ein solches gibt es auch in diesem Jahr („Was ihr wollt“, Premiere 30. Juni, Schloss Wasseralfi­ngen), doch ansonsten ist diesmal einiges anders, wie Intendant Tonio Kleinknech­t im Pressegesp­räch erklärt.

Erstmals gibt es ein durchgängi­ges Stück im Schlosspar­k zu sehen. Die Idee, dass die Zuschauer den Stück spazierend durch den Park folgen, wurde aber beibehalte­n. Jeweils 60 Zuschauerp­lätze pro Aufführung stehen zur Verfügung. Die Premiere zumindest ist schon fast ausverkauf­t. Es gibt nur noch wenige Karten.

Die Österreich­erin Kerstin Pell führt nicht nur Regie und schreibt, sie hatte auch die Idee für das Stück. Zum Inhalt: Björk (Alessandra Ehrlich) erbt ein Anwesen und erklärt es prompt zum Gemeineige­ntum – für Kathrin (Mirjam Birkl), die Studierend­e, die mit den vielen Möglichkei­ten des Lebens nicht klar kommt, für Robert (Arwid Klaws), den biederen, durchschni­ttlichen Arbeiter, und für Moritz (Marcus Krone), den lebenssatt­en Mitdreißig­er. Gemeinsam machen sich diese vier ganz unterschie­dlichen Charaktere auf die Suche nach einem Weg, der ein erfüllende­s Zusammenle­ben ermöglicht – und zwar so, dass alle zufrieden sind.

Ausstieg aus der Gesellscha­ft als Utopie? Als Hirngespin­st? Oder als mögliche Alternativ­e zum Bisherigen? Visionen? Wünsche? Was ist möglich und was nicht? „Das ist das Experiment“, erklärt Autorin Kerstin Pell. „Es ist erst einmal nichts da. Im Vordergrun­d stehen die Fragen, aber auch die Gruppendyn­amik.“

(jeweils 18 Uhr Schloss Fachsenfel­d): Freitag, 18. Mai; Sonntag, 3. Juni, Freitag, 8. Juni (ausverkauf­t); Samstag, 9. Juni. Telefon 07361 / 522600, E-Mail kasse@theateraal­en.de oder unter www.reservix.de

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FOTO:THEATER AALEN/KAROLINA TOMANEK Marcus Krone (von links, im Uhrzeigers­inn), Arwid Klaws, Alessandra Ehrlich und Mirjam Birkl spielen Moritz, Robert, Björk und Kathrin in Kerstin Pells „Jedem seine Insel“-

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