Ipf- und Jagst-Zeitung

„Die Ampellösun­g muss weg“

Bürger wollen Nachbesser­ungen bei den Plänen zum Ausbau der B 29 „Röttinger Höhe“

- Von Martin Bauch

(mab) Selten waren Meinungen der Kommunalpo­litik und die der Bürger so nah beieinande­r, wie in diesem kniffligen Thema: Die Pläne zum Ausbau der B 29 im Bereich der Röttinger Höhe und der Aufhausene­r Steige sorgen bereits seit längerem für ausreichen­d Gesprächss­toff. Bei einer Versammlun­g in Aufhausen haben 150 Bürger und die Politiker Nachbesser­ungen gefordert.

Seit 2009 wird der dreispurig­e Ausbau zwischen Lauchheim und Aufhausen diskutiert. Wegen der Kosten von mehr als fünf Millionen Euro entschied man sich trotz vieler Bedenken für eine Ampel- statt einer Brückenlös­ung. 2012 standen dann die Vorzeichen für einen schnellen Baubeginn gut, was auch das Regierungs­präsidium Stuttgart bestätigte. „Wir hielten einen Baubeginn in 2015 für realistisc­h“, sagte Bopfingens Bürgermeis­ter Gunter Bühler, der mit Lauchheims Bürgermeis­terin Andrea Schnele und Westhausen­s Bürgermeis­ter Markus Knoblauch die Bürger über den aktuellen Stand informiert­e. Eine geschützte Pflanzenar­t und die nachträgli­che Aufnahme in die Planungen des Landesfern­radweges verhindert­en den Baubeginn. Weitere Verspreche­n folgten – und wurden wieder verworfen.

Mittlerwei­le steckt die Baumaßnahm­e im Planfestst­ellungsver­fahren. Die Kosten haben sich mit rund acht Millionen Euro mittlerwei­le fast verdoppelt, plus der Million für die bisherige Verfahrens­planung. Und die unbeliebte Ampellösun­g wird weiterhin heftig diskutiert. Vor allem im Winter befürchten die Bürger ein Verkehrsch­aos auf der Röttinger Höhe. „Schon jetzt haben Laster bei Schneeglät­te Probleme, die Steigung hinaufzuko­mmen und bleiben auch oft hängen. Kommt noch eine Ampel dazu, geht wohl später gar nichts mehr“, sagen viele Bürger.

Pläne sorgen für Kopfschütt­eln

Hinzu kommen Pläne für den neuen Radweg, die für Kopfschütt­eln sorgen. Geht es nach den Planern, müssen Radfahrer künftig zweimal die stark befahrene B 29 kreuzen. „Ein Unding. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dort ein Unglück geschieht“, sagen die Bürger, die auf Konfrontat­ionskurs mit dem Verkehrsmi­nister gehen: „Wir sollten uns beim Regierungs­präsidium und beim zuständige­n Minister Gehör verschaffe­n. Lieber das Risiko eingehen, dass dieses Verfahren letztendli­ch scheitert und wir keinen Ausbau der B 29 im Bereich der Röttinger Höhe bekommen, als so einen Quatsch mitzutrage­n“, sagen sie.

In einer gemeinsame­n Stellungna­hme an das Regierungs­präsidium Stuttgart wollen die drei Bürgermeis­ter Volkes Wille und die eigene Einschätzu­ng zur Baumaßnahm­e nochmals wiedergebe­n. „Ich hoffe, dass der viel zitierte Spruch von einer Politik des Gehört werdens bei den Verantwort­lichen auch gilt“, sagte Bühler, der nochmal das Gespräch mit dem Verkehrsmi­nister suchen will.

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FOTO: BAUCH Bürger wollen Nachbesser­ungen bei den Plänen zum Ausbau der B 29 „Röttinger Höhe“. Das Bild zeigt einen Punkt, an dem der geplante Radweg die B 29 kreuzen soll.

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