Viele Wege, viele Hände
Für die Entstehung und Pflege der Wanderwege im Ostalbkreis sind viele verantwortlich
(ag) - In der Natur, den Gemeinden und Städten des Ostalbkreises sind immer wieder ein paar Markierungen und Schilder zu entdecken. Schwedenweg oder Skulpturenweg ist beispielsweise darauf zu lesen. Manches Mal ist auch nur ein weißer Schäfer oder ein weißer Aal auf blauem Grund oder auch ein rotes Dreieck auf weißem Grund zu sehen. Die Bedeutung ist zwar nicht für jedermann bei allen Markierungen gleich erkennbar, aber ihnen ist eines gemeinsam: Sie kennzeichnen einen Wanderweg oder eine Fahrradroute. Aber wie entstehen diese Touren eigentlich und wer pflegt sie? „Dafür gibt es keine allgemeingültige Antwort“, sagt Susanne Dietterle vom Landratsamt Ostalbkreis. Schließlich seien verschiedene Personen, Vereine und Institutionen dafür verantwortlich. „Zum Beispiel entsteht im Rahmen der Remstal Gartenschau ein neuer Radweg, der die Strecken von Essingen bis zur Neckarmündung bei Remseck am Neckar verbindet. Dafür ist die Remstal Gartenschau GmbH verantwortlich. Andere Wege werden beispielweise von den Tourismuszentren oder den Gemeinden entwickelt“, so Dietterle.
So gibt es im Ostalbkreis beispielsweise auch Wanderwege, die von den unterschiedlichen Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins angelegt oder angeregt wurden. Die Mitglieder in Abtsgmünd schlugen der Gemeinde die Strecken für die heutige Runde „Leintalblick“vor, die auch prompt umgesetzt wurde. Auch der Albschäferweg und die dazugehörigen Zeitspuren (wir berichteten) entstanden aus einer Zusammenarbeit.
Durch Fördermittel und Sponsoren finanziert
Der schwäbische Albverein hatte dort bereits einige Wanderstrecken angelegt, die für die neuen Touren überarbeitet und optimiert wurden. „Ohne die Hilfe des schwäbischen Albvereins hätten wir das nicht geschafft“, sagt Monika Suckut vom Landratsamt Heidenheim. Von der Idee bis zur Eröffnung sind drei Jahre vergangen, die viel Planung und Umsetzungsarbeit verlangten. Der Albschäferweg wurde größtenteils mit Fördermitteln finanziert, wie beispielsweise Geldern aus dem LEADER Programm, das regionale Ideen unterstützt.
Auch der Bruder-Klaus-Weg in Ramsenstrut hat Unterstützung von der LEADER Jagstregion erhalten. Den Themenweg hat die Gemeinde Neuler ins Leben gerufen, dabei wurde sie von der örtlichen Schnitzergruppe Sculturies unterstützt. Die Künstler haben auch den Skulpturenweg, der von Niederalfingen nach Neuler führt, mit zahlreichen Holzskulpturen verziert.
Ein Wanderweg in Ellwangen ist aus einem Schulprojekt entstanden: der Hariolf-Rundweg. Zum 1250jährigen Jubiläum der Stadt haben Schüler des Hariolf - Gymnasiums 14 Stelen angefertigt und aufgestellt, die über die Natur, Kultur, den Namensgeber und Gründer der Stadt informieren. Finanziert haben ihn verschiedene Sponsoren, zu denen auch die Stadt Ellwangen gehört. „Neben Förderanträgen werden die verschiedenen Wander- und Radwege auch zum Teil vom Land, den Städten oder Gemeinden mitfinanziert“, sagt Susanne Dietterle.
Die Wegwarte ziehen mindestens zweimal im Jahr los
Für eine ganz andere Route brauchte die Stadt Ellwangen hingegen nur ihre Erlaubnis erteilen: die Mountainbike-Strecke im Galgenwald. Der TSV hat diese errichtet und hält sie instand. Der Trimm-Dich-Pfad in Ellwangen wird hingegen vom Bauhof ausgebessert. Jedes Jahr ziehen die Mitarbeiter los, um unter anderem die Strecke zu begradigen, Rasen zu mähen, Bäume zurückzuschneiden und gegebenenfalls Geräte zu reparieren.
Bei den Wandergruppen sorgen wiederum die Wegwarte dafür, dass die Touren in Ordnung sind. Die großen und zertifizierten Wege, wie beispielweise der Albsteig (HW1) – Schwäbische Alb-Nordrandweg, der auch durch Bopfingen führt, wird zweimal im Jahr überprüft. Es müssen dann meist Äste zurückgeschnitten, Baumstämme beseitigt und Schilder sowie Markierungen ausgetauscht werden. Zum einen natürlich, damit die Wanderer auf dem richtigen Weg bleiben, und zum anderen, damit die Strecke das Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" nicht verliert.
Es sind also tatsächlich zahlreiche verschiedene Personen und Institutionen an der Entstehung von Wander- und Radwegen beteiligt und für deren Pflege verantwortlich. Doch alle Strecken dienen eigentlich dem gleichen Ziel und zwar sollen sie den Menschen die Vielfalt und Schönheit der Ostalb näher bringen.