Blaues Auge ohne Folgeschäden
Zwei gute Nachrichten für eine eigentlich großartige Pioniertat, zu der sich Aalen auf den Weg macht: Der Gemeinderat scheint hinter einer sich anbahnenden Partnerschaft zwischen der Ostalb-Kreisstadt und der mosambikanischen Stadt Vilankulo zu stehen. Und OB Thilo Rentschler ist für das neuerliche Zuschalten seines Turbos mit einem blauen Auge davon gekommen. Einen dauerhaften Schaden in der Sache scheint das jedenfalls für die Fortentwicklung der Bande nach Afrika nicht angerichtet zu haben.
Sollte Aalen tatsächlich die erste deutsche Stadt werden, die eine Partnerschaft mit einer Kommune in Mosambik besiegelt, wäre das ein eindrucksvoller Ausdruck dafür, welch politische und humanitäre Verantwortung die prosperierende und wachsende Kreisstadt zu übernehmen bereit ist – in gegenseitigem Interesse, versteht sich. Aalen könnte damit in der Tat Geschichte schreiben. Auf Basis einer großartigen Arbeit, die schon seit Jahrzehnten von hier aus für Mosambik geleistet wird.
Von der sich Thilo Rentschler und der Gemeinderat ganz offenbar haben packen lassen. Gerade deswegen muss aber auch die Frage erlaubt sein, ob das, was in den vergangenen beiden Wochen über die Bühne gegangen ist, nötig war. In einem Gemeinderatsausschuss dem Tun einer städtischen Delegation in den Rücken zu fallen, noch während sie unterwegs ist, ist absolut kein guter Stil. Der OB seinerseits hätte um die überaus großen Empfindlichkeiten des Gemeinderats wissen müssen, der sich vom Tempo und der Entschlossenheit Rentschlers ohnehin oftmals übergangen fühlt. Wobei sich inzwischen aber auch die Frage aufdrängt, wie kurz oder lang die Leine eigentlich sein soll, die ein Gemeinderat einem OB anlegt. Am Ende jedenfalls dürfte eine sicher herausfordernde Partnerschaft zwischen Aalen und Vilankulo stehen, worauf OB und Rat dann gemeinsam stolz sein können.