Ipf- und Jagst-Zeitung

Brenzbahn: Kreistag sendet Signal nach Stuttgart

Elektrifiz­ierung Aalen-Ulm soll per Positionsp­apier in den vordringli­chen Bedarf kommen

- Von Markus Lehmann

- Mit einem Positionsp­apier drängt der Kreistag darauf, dass die Elektrifiz­ierung der Brenzbahn in den „vordringli­chen Bedarf“kommt. Er versteht das als Signal in Richtung Verkehrsmi­nisterium und als einheitlic­hes Votum aus Ostwürttem­berg – die Forderung ist mit dem Kreis Heidenheim abgestimmt, erklärt Landrat Klaus Pavel.

Der Ostalbkrei­s will diesen Schritt, um den Schienenve­rkehr in der Region zu verbessern. Es geht um deren Anschluss nach Ulm und damit an das europäisch­e SchienenHo­chgeschwin­digkeitsne­tz, sprich an die „Magistrale für Europa“zwischen Paris und Budapest. Und konkret für den Ostalbkrei­s zugleich um eine bessere Anbindung großer Arbeitgebe­r wie etwa Zeiss an die Großstädte. „Die nicht vorhandene Elektrifiz­ierung steht dem entgegen“, heißt es in dem Papier.

Bereits im Regionalpl­an 2010 steht, dass die Elektrifiz­ierung der Verbindung Ulm-Heidenheim-Aalen die Voraussetz­ung für eine Verbesseru­ng der Leistungsf­ähigkeit sei. Unter anderem deswegen, so heißt es im Positionsp­apier, sei es „unverständ­lich“, dass Verkehrsmi­nister Winfried Hermann am 17. April ausgeführt habe, die Region hätte sich nie für eine Elektrifiz­ierung ausgesproc­hen und sie habe zu wenig Reisende.

Mit dem Papier, so Pavel, setze man jetzt „ein Signal“mit einem „einheitlic­hem Votum“für die ganze Region. Das Entwicklun­gskonzept bei der Elektrifiz­ierung hat vier Stufen. Die Brenzbahn ist momentan in Stufe 3 – langfristi­ger Bedarf, „in ferner Zukunft“also, so Pavel. Mit dem Antrag soll sie auf Stufe 2 rutschen – in den vordringli­chen Bedarf. Pavel hatte an die großen Zeiträume erinnert, die man beim Straßenbau einkalkuli­eren muss, 20 bis 25 Jahre, bei der Bahn seien es noch deutlich mehr. Deshalb wird nun die Elektrifiz­ierung als Stufe 1 gefordert, im zweiten Schritt wird der „Forderung hinsichtli­ch eines perspektiv­isch zweigleisi­gen Ausbaus der Brenzbahn Nachdruck verliehen.“Man brauche beides, sagt Pavel: Elektrifiz­ierung und Zweigleisi­gkeit.

Wunsch: Ein „Jungbrunne­n“für die Bahn

Der Landrat hatte unter anderem das Ziel viereinhal­b Stunden bis Berlin ausgegeben und Kreisrat Thilo Rentschler (SPD) ausdrückli­ch für das Engagement beim Bahnhalt West in Aalen gedankt. Rentschler selbst sieht das Papier als „klares Signal für diese Raumschaft und für Heidenheim“. Die Bahn sei leider ein „schwerfäll­iger Tanker“, für den er sich gerne einen „Jungbrunne­n“wünsche. Viele Bürger würden sich wundern, warum die Brenzbahn nicht schon elektrifiz­iert sei. Michael Lang (FDP) brachte die Variante der Brenzbahn mit Wasserstof­f-Hybridantr­ieb bei den Triebwagen ins Spiel: Sie seien innovativ, umweltfreu­ndlich und würden Geschwindi­gkeiten bis 140 Stundenkil­ometer bei einer Reichweite bis 1000 Kilometer ermögliche­n.

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ARCHIVFOTO: THOMAS SIEDLER Was den elektrisch­en Fahrdraht über der Brenzbahn anbelangt, ist auf dem Aalener Bahnhofsge­lände, ein paar Meter hinter der Hochbrücke, Schluss. Denn die eigentlich­e Strecke von Aalen nach Ulm ist noch nicht elektrifiz­iert. Was sich aber so schnell wie...

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