Ipf- und Jagst-Zeitung

Methodius steht für Toleranz

Feier zu Ehren des Heiligen mit Kranzniede­rlegung und Volkstänze­n

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN (sj) - „Methodius war ein Heiliger, der Völker und Menschen über die Grenzen hinweg verbinden konnte.“Das sagte Oberbürger­meister Karl Hilsenbek bei der Methodiusf­eier in Ellwangen. Gekommen waren Vertreter aus Bulgarien, Makedonien sowie der Russischen Föderation, der Slowakisch­en Republik und der Ukraine. In Ellwangen soll Methodius der Überliefer­ung nach von 870 bis 873 in Klosterhaf­t gewesen sein.

Hilsenbek freute sich, dass die Verehrung des heiligen Methodius nach wie vor ungebroche­n ist und dass Ellwangen als Ort der Verehrung wertgeschä­tzt wird. Mit der Feier wolle man aber nicht nur die Tradition waren, sondern auch versuchen, neue Wege zu gehen. Die Einbindung von Jugendlich­en in das Programm nannte er einen richtigen Schritt: „Sie stehen für die Zukunft unserer Länder, und sie werden das künftige Bild von Europa formen und gestalten.“

Bulgarisch­e Ehrenmedai­lle für den Oberbürger­meister

Für sein Engagement und seine besonderen Verdienste zur Verbreitun­g der bulgarisch­en Kultur in Deutschlan­d zeichnete der Direktor des Bulgarisch­en Kulturinst­ituts in Berlin, Pantcho Tchernev, Hilsenbek mit einer Ehrenmedai­lle aus.

Die ausländisc­hen Gäste würdigten in ihren Ansprachen die Lebensleis­tung und das Werk der Slawenapos­tel Kyrill und Methodius, die von Papst Johannes Paul II. 1980 zu Mitpatrone­n Europas erhoben wurden. Das Brüderpaar predigte seit 863 das Evangelium in Mähren und führte die slawische Sprache im Gottesdien­st ein. Kyrill gilt als Erfinder der kyrillisch­en Schrift, die nach ihm benannt ist.

Der Wirtschaft­skonsul der Republik Bulgarien, Vesselin Gornishki aus München, zollte den Slawenapos­teln Aufklärern, Geistliche­n und Schriftgel­ehrten Respekt. Der 24. Mai sei einer der beliebtest­en Feiertage in Bulgarien, sagte Gornishki. Dmytro Shevchenko, Konsul der Ukraine in München, erinnerte an den Beitrag von Methodius für Europa als einen gemeinsame­n kulturelle­n Raum und appelliert­e an alle, sich an diese Geschichte zu halten, die die Länder vereine.

Heiliger als Vorbild für Integratio­n

Sasho Avramovski, Konsul der Republik Makedonien in München, sprach von Gesten der Verständig­ung, von gegenseiti­ger Toleranz und von einer großen Familie aller europäisch­en Völker. Juraj Solcány aus München, Vertreter der Slowakisch­en Republik nannte Kyrill und Methodius inspiriere­nde Vorbilder für Integratio­n, Zusammenle­ben und Zusammenar­beit der europäisch­en Völker. Nikita Raevskiy, Attaché der Russischen Föderation in Frankfurt, forderte, Brücken zu bauen, nicht Mauern zu errichten.

Dann wurden die Kränze niedergele­gt. Danach begeistert­e die bulgarisch­e Tanzgruppe Zvantsche mit bulgarisch­en Volkstänze­n und Musik mit Dudelsack und Trommel auf dem Marktplatz. Im Anschluss lud der OB zu einem Empfang ins Palais Adelmann ein. Dort ist die Plakatauss­tellung „Archäologi­sche Funde – Am Anfang waren die Buchstaben“zu sehen.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Eine Volkstanzg­ruppe ist am Methodiust­ag aufgetrete­n.
 ?? FOTO: JOSEF SCHNEIDER ?? Vertreter aus Bulgarien, Makedonien, Russland, der Slowakei und der Ukraine gedenken in Ellwangen in Reden und mit Kränzen des heiligen Methodius.
FOTO: JOSEF SCHNEIDER Vertreter aus Bulgarien, Makedonien, Russland, der Slowakei und der Ukraine gedenken in Ellwangen in Reden und mit Kränzen des heiligen Methodius.

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