Methodius steht für Toleranz
Feier zu Ehren des Heiligen mit Kranzniederlegung und Volkstänzen
ELLWANGEN (sj) - „Methodius war ein Heiliger, der Völker und Menschen über die Grenzen hinweg verbinden konnte.“Das sagte Oberbürgermeister Karl Hilsenbek bei der Methodiusfeier in Ellwangen. Gekommen waren Vertreter aus Bulgarien, Makedonien sowie der Russischen Föderation, der Slowakischen Republik und der Ukraine. In Ellwangen soll Methodius der Überlieferung nach von 870 bis 873 in Klosterhaft gewesen sein.
Hilsenbek freute sich, dass die Verehrung des heiligen Methodius nach wie vor ungebrochen ist und dass Ellwangen als Ort der Verehrung wertgeschätzt wird. Mit der Feier wolle man aber nicht nur die Tradition waren, sondern auch versuchen, neue Wege zu gehen. Die Einbindung von Jugendlichen in das Programm nannte er einen richtigen Schritt: „Sie stehen für die Zukunft unserer Länder, und sie werden das künftige Bild von Europa formen und gestalten.“
Bulgarische Ehrenmedaille für den Oberbürgermeister
Für sein Engagement und seine besonderen Verdienste zur Verbreitung der bulgarischen Kultur in Deutschland zeichnete der Direktor des Bulgarischen Kulturinstituts in Berlin, Pantcho Tchernev, Hilsenbek mit einer Ehrenmedaille aus.
Die ausländischen Gäste würdigten in ihren Ansprachen die Lebensleistung und das Werk der Slawenapostel Kyrill und Methodius, die von Papst Johannes Paul II. 1980 zu Mitpatronen Europas erhoben wurden. Das Brüderpaar predigte seit 863 das Evangelium in Mähren und führte die slawische Sprache im Gottesdienst ein. Kyrill gilt als Erfinder der kyrillischen Schrift, die nach ihm benannt ist.
Der Wirtschaftskonsul der Republik Bulgarien, Vesselin Gornishki aus München, zollte den Slawenaposteln Aufklärern, Geistlichen und Schriftgelehrten Respekt. Der 24. Mai sei einer der beliebtesten Feiertage in Bulgarien, sagte Gornishki. Dmytro Shevchenko, Konsul der Ukraine in München, erinnerte an den Beitrag von Methodius für Europa als einen gemeinsamen kulturellen Raum und appellierte an alle, sich an diese Geschichte zu halten, die die Länder vereine.
Heiliger als Vorbild für Integration
Sasho Avramovski, Konsul der Republik Makedonien in München, sprach von Gesten der Verständigung, von gegenseitiger Toleranz und von einer großen Familie aller europäischen Völker. Juraj Solcány aus München, Vertreter der Slowakischen Republik nannte Kyrill und Methodius inspirierende Vorbilder für Integration, Zusammenleben und Zusammenarbeit der europäischen Völker. Nikita Raevskiy, Attaché der Russischen Föderation in Frankfurt, forderte, Brücken zu bauen, nicht Mauern zu errichten.
Dann wurden die Kränze niedergelegt. Danach begeisterte die bulgarische Tanzgruppe Zvantsche mit bulgarischen Volkstänzen und Musik mit Dudelsack und Trommel auf dem Marktplatz. Im Anschluss lud der OB zu einem Empfang ins Palais Adelmann ein. Dort ist die Plakatausstellung „Archäologische Funde – Am Anfang waren die Buchstaben“zu sehen.