Fakt: VfB-Frauen machen Schluss Der Regionenligist aus Ellenberg hängt die Kickstiefel an den Nagel.
Fakt: Fußball-Regionenligist VfB Ellenberg meldet für die kommende Saison keine Frauen-Mannschaft mehr
- Viel wurde spekuliert, nun ist es Fakt. In der kommenden Saison wird es den Fußball-Regionenligist VfB Ellenberg im FrauenFußball nicht mehr geben. „Die Entscheidung ist gemeinsam mit Vorstand und Mannschaft gefallen“, sagt Steffen Ott vom VfB. Damit geht die erfolgreiche Geschichte der FrauenMannschaft zu Ende. Vielleicht auf dem Gipfel.
Vizemeister in der Regionenliga und Bezirkspokalfinalist (gegen Ruppertshofen, an diesem Donnerstag, 13.30 Uhr in Ebnat, d. Red.), eigentlich herrscht in Sachen FrauenFußball in Ellenberg eitel Sonnenschein. Doch der Schein trügt, denn was die „Ipf- und Jagst-Zeitung“schon vor einigen Monaten berichtete, steht jetzt unumstößlich fest. „Das Bezirkspokalfinale wird das letzte große Highlight in der Geschichte der Damen-Mannschaft des VfB Ellenberg sein“, sagt Magnus Knecht im exklusiven Pressegespräch mit dieser Zeitung.
Ins Leben gerufen wurde die Mannschaft vor rund zwölf Jahren. In der Saison 2005/2006 feierten die VfB-Frauen unter Trainer Andreas Hillenmeyer ihr Debüt. Im Jahr 2010 gab es dann ohne Niederlage bei nur drei Unentschieden die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksklasse zu feiern.
Es zählt nur ein Sieg
Drei Mal stand Ellenberg bereits im Finale um den Bezirkspokal - einmal sogar im WFV-Pokal-Viertelfinale. Gegen Mögglingen, Ruppertshofen und den FC Ellwangen hagelte es aber jedes Mal eine Niederlage. In diesem Jahr soll es anders laufen. „Es gibt nur eine Option, gewinnen“, sagt Co-Trainer Dietmar Schmid. Gegner an diesem Donnerstag ist dann erneut Ruppertshofen. Nach dieser Partie haben die Ellenbergerinnen noch zwei Saisonspiele vor sich, bevor es dann endgültig, „Abschied nehmen heißt“. „Das wird schon eine emotionale Sache. Wir kennen uns alle schon ewig und sind eine verschworenen Gemeinschaft“, Stürmerin Anna Kraus.
Sie selbst kann auf Grund eines Kreuzbandrisses nicht mehr mitwirken und muss sich somit in den letzten Spielen von der Bank aus einbringen. „Das ist schon extrem schade“, so Kraus weiter. Sie war eine von denen, die gerne noch weiter für den VfB gespielt hätten. Doch am Ende haben sich zu viele Spielerinnen gegen ein weiteres Jahr entschieden. Die Gründe sind dabei vielfältig und reichen vom Alter über Verletzungen, bis hin zur Familienplanung. „Wir haben mittlerweile vier Spielerinnen über 30 in
„Wir hätten das Frauen-Team gerne weiter geführt“, sagt Magnus Knecht vom VfB Ellenberg.
sagt unseren Reihen und sind sowieso mit das älteste Team in der Liga“, sagt Kraus. Der stärkste Jahrgang beim VfB ist 1992. Das große Manko ist beim VfB aus Ellenberg seit jeher die Jugend, die bei den Mädchen einfach fehlt. „Uns fehlt der Unterbau“, bestätigt Ott.
Kleiner Kader
Mit 17 Spielerinnen war der VfB aus Ellenberg in die Saison gestartet. Zahlreiche Verletzungen verschmälerten den Kader im Laufe der Saison auf derzeit 13 bis 14 einsatzfähige Spielerinnen.
„Zum Teil hatten wir aus beruflichen Gründen auch schon mal nur sechs bis sieben Spielerinnen im Training“, sagt Co-Trainer Schmid. Irgendwann kamen die Verantwortlichen und die Mannschaft dann überein sich über die Zukunft der Mannschaft zu unterhalten. Nach dem sich dann hier einige Spielerinnen gegen ein weiteres Jahr entschieden hatten, wurden Alternativen gesucht. „Wir hätten das Frauen-Team gerne weiter geführt“, gibt Knecht unumwunden zu. Schließlich war es auch ein Aushängeschild der beschaulichen Gemeinde im Virngrund. Daher dachte man durchaus auch über eine Spielgemeinschaft nach. Doch die meisten Spielerinnen kommen mittlerweile aus dem Aalener Raum und da wäre die Fahrtzeit einfach zu lang gewesen.
Vor rund zwei Wochen gab es dann noch einmal ein finales Gespräch mit dem Spielerrat und dem Vorstand Marius Metzger. Dort wurde dann das endgültige Ende der Damen-Mannschaft besiegelt. In der Liga und im Pokal tat es der Leistung der VfB-Frauen keinen Abbruch im Gegenteil. Sie marschierten ins Pokalfinale und haben sich bereits jetzt schon die Vizemeisterschaft gesichert. „Wir haben eigentlich keinen Druck mehr, wir können eh nicht mehr aufsteigen und ohne diesen Druck spielt es sich einfach immer am besten“, sagt Kraus. Nun müssen fortan die Männer die Fahne des VfB Ellenberg hochhalten. Die stecken derzeit allerdings noch mitten im Abstiegskampf in der Kreisliga A II.
Beim letzten Heimspiel (3. Juni) der Damen wird die Mannschaft um 17 Uhr auf dem Ellenberger Sportplatz offiziell verabschiedet und zwar nach dem Spiel der Herren. Dann hoffentlich mit dem Bezirkspokal, sozusagen ein Abschied auf dem Gipfel eben. Auch wenn die Damen natürlich auch das letzte Saisonspiel in Albeck noch bestreiten werden.