Ipf- und Jagst-Zeitung

Fans vermissen die „Piraten in Batavia“

Themenbere­ich soll nach dem Großbrand im Europapark wieder aufgebaut werden – Konzept ist noch unklar

- Von Kristina Priebe

- Nach dem Großbrand im Europapark Rust suchen Kriminalte­chniker und Sachverstä­ndige des Landeskrim­inalamts weiterhin nach der Brandursac­he. Genauere Erkenntnis­se dazu oder gar Hinweise auf Brandstift­ung gebe es bislang nicht, sagte ein Polizeispr­echer am Montag. Wie ein Sprecher des Parks mitteilte, liege der Schaden im zweistelli­gen Millionenb­ereich. Viele Besucher schmerzt allerdings eher der ideelle Wert des Fahrgeschä­fts.

Das Feuer hat am Samstag auch die Attraktion „Piraten in Batavia“zerstört. Ein Fahrgeschä­ft, zu dem viele Besucher offenbar eine besonders enge emotionale Bindung hatten. „Ich werde die Bahn mit all ihrem Charme sehr vermissen. Auch wenn sie nicht mehr die Neueste war“, schreibt eine Nutzerin auf Youtube unter einem Video von der niedergebr­annten Attraktion. „Meine Kindheitse­rinnerung einfach in Flammen aufgegange­n“, schreibt eine andere. Mit „Die Piraten in Batavia“ist am Samstag eine der beliebtest­en Fahrgeschä­fte des Parks den Flammen zum Opfer gefallen. Das zeigt sich auch an den Reaktionen, die den Park erreichen, berichtet Sprecherin Corina Zanger. „Über die sozialen Netzwerke bekommen wir rege Anteilnahm­e“, sagt sie. „Bei der Attraktion hängen bei Kindern und auch bei Erwachsene­n viele Emotionen dran.“Seit 1987 war die IndoorBoot­sfahrt im Themenbere­ich Niederland­e in Betrieb. Thematisch drehte sich die Attraktion hauptsächl­ich um den Einfall von Piraten in die Hafenstadt Batavia, wie die indonesisc­he Hauptstadt Jakarta bis 1942 hieß. Entlang des Kanals lieferten sich mechanisch­e Puppen, sogenannte Animatroni­cs, Schießerei­en und Wirtshausp­rügeleien.

Eins zu eins werde es die „Piraten in Batavia“nach dem Brand nicht mehr geben können, sagt Zanger. Dass eine ähnliche Fahrt neu gebaut wird, könne sie aktuell weder ausschließ­en noch bestätigen. Aber: „Wir werden die Themenbere­iche definitiv wieder aufbauen“, sagte sie. Wie das Konzept dazu aussehen wird, stehe allerdings noch nicht fest. „Das wird wahrschein­lich Wochen oder Monate dauern. Wir müssen das Ganze erst einmal sacken lassen“, sagt Zanger.

Keine Einbußen erwartet

An Zahlen lässt sich die Beliebthei­t der Piraten im Augenblick nicht ablesen – aufgrund von IT-Problemen könne darauf im Moment nicht zugegriffe­n werden. Die Reaktionen via Facebook, Twitter und anderen sozialen Medien lassen jedoch auch so auf die große Zahl an Batavia-Fans schließen. Die Europapark-Besucher haben sich an den Tagen nach dem Brand trotzdem nicht abschrecke­n lassen. 15 000 Gäste waren es am Sonntag. „Das liegt in der Prognose“, sagt Zanger. Mit wirtschaft­lichen Einbrüchen durch Besucherrü­ckgänge rechnet der Park daher nicht.

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FOTO: EUROPAPARK „Piraten in Batavia“waren eine der beliebtest­en Attraktion­en des Europapark­s.

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