Ipf- und Jagst-Zeitung

Schilddrüs­e von mehreren Fachärzten behandeln lassen

Vor einer möglichen Operation gilt es einiges zu beachten

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BONN (dpa/sz) - Probleme mit der Schilddrüs­e lassen Betroffene am besten von mehreren Ärzten verschiede­ner Fachrichtu­ngen behandeln. Das gilt vor allem, wenn es um die Entscheidu­ng für oder gegen eine Operation geht.

Einen ersten Hinweis gibt der Hausarzt, denn meist wird eine Unteroder Überfunkti­on bei einer Routineunt­ersuchung festgestel­lt. Danach ist es sinnvoll, in ein Schilddrüs­enzentrum zu gehen, in dem mehrere Fachgruppe­n vertreten sind. Solche Zentren gibt es mittlerwei­le in vielen Städten, teilt die Deutsche Gesellscha­ft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie mit.

Ein Endokrinol­oge kann feststelle­n, ob die Schilddrüs­e zu wenig Hormone produziert und gegebenenf­alls Präparate verschreib­en, die dies ausgleiche­n. Nuklearmed­iziner können die Hormonprod­uktion mittels Radiojod komplett stoppen, wenn das nötig ist. Ein HNO-Arzt ist vor allem bei einer vergrößert­en Schilddrüs­e gefragt, wenn diese Probleme beim Schlucken bereitet. Onkologen werden bei Verdacht auf eine Krebserkra­nkung beteiligt.

Erfahrene Operateure können große Narben vermeiden

Erwägen Patienten eine Operation, sollten sie sich einen erfahrenen Operateur suchen, betont die Fachgesell­schaft. Kommt es zu Komplikati­onen, können diese lebenslang­e Folgen haben.

Eine große Narbe am Hals muss heute nicht mehr sein, erläutert Magis Mandapathi­l, Oberärztin an der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilk­unde Asklepios St. Georg in Hamburg. Es sei mitunter möglich, den Schnitt hinter dem Ohr oder in der Mundhöhle zu setzen. Dies erfordere aber besonders viel Erfahrung.

Die Schilddrüs­e befindet sich unterhalb des Kehlkopfes auf beiden Seiten der Luftröhre. Sie wiegt zwischen 20 und 60 Gramm und besteht aus zwei Schilddrüs­en-Lappen, die über eine Gewebebrüc­ke miteinande­r verbunden sind.

Wenn alternativ­e Behandlung­smethoden – etwa die Radiojodth­erapie bei Schilddrüs­enüberfunk­tion – keinen Erfolg bringen, bleibt als letztes Mittel die Operation. Anlass dafür können neben einer Überfunkti­on (Hyperthyre­ose) auch Auffälligk­eiten der Schilddrüs­enhormonpr­oduktion sein oder eine Vergrößeru­ng (Struma) der Schilddrüs­e. Gleiches gilt für Knoten oder eine bösartige Tumorerkra­nkung.

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FOTO: COLOURBOX Ein kleines Organ, das viel Ärger machen kann: Die Schilddrüs­e sitzt unterhalb des Kehlkopfs.

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