Ipf- und Jagst-Zeitung

Bezahlen mit dem Spion

Citymanage­r zieht positive Bilanz zum Start des Aalener Spiontaler­s – Viele weitere Anbieter sollen ins Boot

- Von Anja Lutz

AALEN (ij) - Eine knappe Stunde Parken kostet in der Aalener Rathaustie­fgarage zwei Spiontaler – oder einen Euro. Seit dem verkaufsof­fenen Sonntag gibt es die neue „Währung“in Aalen. Citymanage­r Reinhard Skusa hat noch viel damit vor.

AALEN - Eine knappe Stunde Parken kostet in der Aalener Rathaustie­fgarage zwei Spiontaler – oder einen Euro. Seit dem verkaufsof­fenen Sonntag gibt es die neue „Währung“in Aalen. Citymanage­r Reinhard Skusa hat noch viel damit vor.

Der Aalener Spion mit Pfeife im Mund ziert die silberne Münze mit der Aufschrift „Parken und Busfahren in Aalen“. Seit dem 6. Mai werden die Münzen in den teilnehmen­den Geschäften ausgegeben. Ab einem Einkauf von 25 Euro bekommen Kunden einen Taler, der einen Wert von 50 Cent hat, geschenkt. Wer in mehreren Geschäften einkauft und die Münzen sammelt, kann entweder seine Parkgebühr­en damit bezahlen, mit dem Bus fahren oder City-StarGutsch­eine erwerben.

Man habe sich bewusst gegen ein Kartensyst­em entschiede­n, sagt Reinhard Skusa. „So eine eigene Währung, das hat einfach was“, erklärt der Citymanage­r. Deshalb musste ein eigener Sicherheit­smechanism­us geschaffen werden. Die Münze durfte keinem gängigen Geldstück in Stärke oder Gewicht ähneln. Zudem wurden alle Parkautoma­ten in Aalen umgerüstet. Auch die im Mercatura, sagt Skusa. So könne man jetzt in allen Aalener Parkhäuser­n mit dem neuen Taler bezahlen.

Ganz neu ist die Idee nicht, aber überarbeit­et. In der Vergangenh­eit wurde der Parkchip nur beim ersten Einkauf mit 50 Cent vergütet, weitere Einkäufe wurden nicht honoriert. „Im Gegensatz zum alten System ist der neue Chip natürlich viel attraktive­r“, sagt Skusa. Im Schnitt besuche ein Kunde, der in die Innenstadt kommt, drei Geschäfte. Schon mit zwei Spiontaler­n könne er eine Stunde kostenlos parken, erklärt der Citymanage­r. Bisher habe er von den Kunden der Aalener Geschäfte nur positives Feedback bekommen. Natürlich muss der Taler noch bekannter gemacht werden. „Selbst über Dinge, die man umsonst bekommt, müssen wir die Kunden informiere­n“, sagt Florian Friedel, Inhaber von Saturn Herrrenmod­e. Man habe, besonders zum Start der Aktion, die Taler aktiv angeboten. In der stark frequentie­rten ersten Woche im Mai, in der auch der verkaufsof­fene Sonntag stattgefun­den hat, konnten Friedel und sein Team schon 400 Chips an die Kunden ausgeben.

Skusa: Gastro soll mitmachen

Insgesamt wurden an die Geschäfte zum Start zwischen fünf- und siebentaus­end Chips ausgegeben, sagt Skusa. Für dieses Jahr strebe man die 40 000 an. „Mittelfris­tig planen wir aber mit 100 000 Spiontaler­n und mehr pro Jahr“, erklärt er. Dazu will er noch viele weitere Partner ins Boot holen. „Das Ziel sind über 100 Geschäfte, um den Kunden eine möglichst breite Palette bieten zu können“, so der Citymanage­r. Vor allem die Gastronomi­e sei ein interessan­ter Partner. Denn zum Nachttarif könne man sein Auto ja sehr günstig abstellen. „Wenn dann noch der Spiontaler dazu kommt, können die Gäste noch günstiger oder unter Umständen sogar umsonst parken“, sagt Skusa. Denkbar sei auch dass sich verschiede­ne Dienstleis­ter, aber auch Lebensmitt­elgeschäft­e an der Aktion beteiligen. Denn je mehr Anbieter es gebe, desto attraktive­r werde das Angebot für die Kunden, sagt Skusa. Deshalb rät er, in den Geschäften gezielt nach dem neuen Spiontaler zu fragen.

 ?? FOTO: PETER SCHLIPF ?? Parkgebühr­en und Busfahrtic­kets kann man in Aalen jetzt mit einem silbernen Spiontaler bezahlen.
FOTO: PETER SCHLIPF Parkgebühr­en und Busfahrtic­kets kann man in Aalen jetzt mit einem silbernen Spiontaler bezahlen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany