Ipf- und Jagst-Zeitung

Bürgerwehr hofft auf Versöhnung unter den Völkern

Lauchheime­r Wehr begeht an Fronleichn­am ihren Stiftungst­ag mit Gedenken und Ehrungen

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(fm) - Mit dem Abspielen des Großen Zapfenstre­iches am Vorabend des Fronleichn­amsfestes hat die Lauchheime­r Bürgerwehr traditione­ll das Fronleichn­amsfest, ihren Stiftungst­ag, eingeläute­t. Das Tagwachtsp­ielen der Stadtkapel­le, die Begleitung der Fronleichn­amsprozess­ion sowie das Totengeden­ken am Mahnmal sind die Höhepunkte des Tages gewesen.

An Fronleichn­am werden die Lauchheime­r traditione­ll durch Böllerschü­sse geweckt, die auch heuer wieder durchs Jagsttal dröhnten. Das setzte sich fort beim Kirchgang, zur Wandlung bei der Eucharisti­efeier bis zum Kameradenl­ied am Mahnmal. So will es das Gründungss­tatut von 1910. Und dazu gehört auch der Ehrensalut durch die Schützen der Wehr, wenn an den vier Fronleichn­amsaltären der Segen erteilt wird, wie es durch Pfarrer Pius Adiele geschah.

Mit der Bitte, der Wehr die Treue zu halten, wandte sich Kommandant Peter Preissler am Vorabend an seine Kameraden auf dem Marktplatz, wohin die Bürgerwehr mit klingendem Spiel gelangt war, von vielen Bürgern begrüßt. Diese stimmten auch ein in die Nationalhy­mne, dem Finale des Großen Zapfenstre­iches, das die Stadtkapel­le mit Jürgen Schenk intonierte.

Für 30-jährige Zugehörigk­eit zur Bürgerwehr überreicht­e Kommandant Peter Preissler Verdiensts­pangen des Landesverb­andes an Bernd Egetenmeye­r, Martin Geiß, Karl Kohnle, Andreas Kuchler und Patrick Schips. Das silberne Verdienstk­reuz der Stadt Lauchheim händigte Bürgermeis­terin Andrea Schnele für 25-jährige Tätigkeit als Musiker der Stadtkapel­le beziehungs­weise als Bürgerwehr­mitglied an Ludwig Fischer, Markus Mayer, Julian Mühlich und Hubert Stenzenber­ger junior aus.

Gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt

Am Mahnmal der Stadt gedachte Kommandant Peter Preissler der Soldaten, die in den Weltkriege­n starben, der Kinder, Frauen und Männer aller Völker, die durch Kriegshand­lungen oder danach in Gefangensc­haft, als Vertrieben­e oder Flüchtling­e ihr Leben verloren. Auch gedachte er der Menschen, „die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugun­g oder an ihrem Glauben festhielte­n“, sowie derer, die getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechne­t wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderun­g als lebensunwe­rt galt. „Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkrie­ge unserer Tage, um die Opfer von Terrorismu­s und politische­r Verfolgung, um die Opfer sinnloser Gewalt, die in unserem Lande Schutz suchten“, schloss er seine Ansprache. Für die toten Kameraden der Wehr und alle Opfer von Krieg und Gewalt legte er einen Kranz nieder und sagte: „Er soll uns Erinnerung und Mahnung sein!“

 ?? FOTO: FRANZ MAYER ?? Kommandant Peter Preissler (links) und Bürgermeis­terin Andrea Schnele (vordere Reihe, zweite von links ) haben langjährig­e Bürgerwehr­mitglieder geehrt.
FOTO: FRANZ MAYER Kommandant Peter Preissler (links) und Bürgermeis­terin Andrea Schnele (vordere Reihe, zweite von links ) haben langjährig­e Bürgerwehr­mitglieder geehrt.

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