Neuer Partner für den Ostalbkreis
Am 24. Juni soll der Vertrag mit dem rumänischen Satu Mare feierlich unterzeichnet werden
- Am 22. Juni wird sich eine Delegation des Ostalbkreises unter Leitung von Landrat Klaus Pavel auf den Weg in den rumänischen Landkreis Satu Mare machen. Am 24. Juni soll in der gleichnamigen Kreisstadt der Vertrag über eine offizielle Partnerschaft zwischen beiden Kreisen feierlich unterzeichnet werden. Für den Ostalbkreis ist dies die zweite Verbindung dieser Art: Seit 1992 unterhält er eine offizielle Kreispartnerschaft mit der Provinz Ravenna in Italien.
Völlig aus heiterem Himmel kommt die neue Kreispartnerschaft nicht. Bereits seit dem Jahr 2015 pflegt der Ostalbkreis freundschaftliche Beziehungen zum Kreis Satu Mare in Rumänien. Nachdem Vertreter des Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsvereins Satu Mare bei einem Besuch der Region Ostwürttemberg im April 2013 bereits den Wunsch nach partnerschaftlichen Beziehungen geäußert hatten, reiste im Juni 2015 eine Delegation aus dem Ostalbkreis nach Satu Mare. Neben der Besichtigung des Kreises Satu Mare wurden bei diesem Delegationsbesuch Themen von gemeinsamem Interesse sondiert. Zugleich unterzeichneten Landrat Klaus Pavel und der damalige Kreisratsvorsitzende von Satu Mare, Adrian Stef, am 27. Juni 2015 eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit. Darin verpflichteten sich beide Landkreise dazu, dieses Kooperationsvorhaben in naher Zukunft weiter zu verfolgen.
Kooperationsabkommen wurde 2016 unterzeichnet
Im September 2016 folgte der Gegenbesuch einer neunköpfigen rumänischen Delegation, die von dem im Juni 2016 neu gewählten Kreisratsvorsitzenden Csaba Pataki angeführt wurde. Ergebnis dieses Delegationsbesuchs war, dass am 17. September 2016 ein Kooperationsabkommen unterzeichnet wurde. Dieses Abkommen zwischen dem rumänischen Kreis Satu Mare und dem Ostalbkreis benennt Arbeitsgebiete einer zukünftigen Zusammenarbeit, die in vorhergehenden Arbeitsgesprächen konkretisiert worden waren. Dazu gehören Bereiche wie Bildung, Gesundheitswesen, Verwaltung und Tourismus.
Nach weiteren Arbeitsgesprächen im Jahr 2017, bei denen die Bereiche der Abfallwirtschaft, der Dualen Ausbildung und des Gesundheitswesens als primäre, gemeinsame Kooperationsfelder fixiert wurden, wurde bei einem Arbeitsbesuch der rumänischen Delegation im September 2017 vereinbart, im Jahr 2018 eine offizielle Kreispartnerschaft zu besiegeln.
Bei einer Enthaltung von AfDKreisrat Jan-Hendrik Czada hat der Kreistag dann am 17. Oktober 2017 einmütig den Abschluss einer Partnerschaft zwischen dem Ostalbkreis und dem rumänischen Kreis Satu Mare beschlossen. In seiner Sitzung am 15. Mai dieses Jahres hat der Kreistag abschließend auch dem Entwurf des Partnerschaftsvertrags zugestimmt. „Der Kreis Satu Mare in Rumänien und der Ostalbkreis, Land Baden-Württemberg in der Bundesrepublik Deutschland, beabsichtigen durch eine enge Zusammenarbeit zur Realisierung der Europäischen Integration sowie zur Vertiefung der freundschaftlichen Verbindungen zwischen ihren Landkreisen beizutragen“, heißt es in der Präambel des Vertrags. Und in Artikel 1 wird ausgeführt: „Die Vertragsparteien stimmen darin überein, dass das gesellschaftliche, religiöse und kulturelle Leben in den beiden Kreisen sehr vielfältig und unterschiedlich ist. Toleranz und Achtung der kulturellen Vielfalt sollen die Basis der partnerschaftlichen Beziehungen sein. Die Umsetzung dieses Anliegens soll in erster Linie durch Begegnungen von Schulen, Organisationen, Vereinen und Verbänden sowie von privaten Initiativen verwirklicht werden.“
Der Landkreis besteht seit 50 Jahren
Die Kreispartnerschaft soll nun am Sonntag, 24. Juni, in Satu Mare besiegelt werden. An diesem Tag wird in Satu Mare die Geburt des heiligen Johannes des Täufers, Schutzpatron des Landkreises, gefeiert. Zugleich ist dieser Tag in die Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kreises Satu Mare eingebettet.