Ipf- und Jagst-Zeitung

Konservati­ve stärkste Kraft

Slowenien steht vor schwierige­r Regierungs­bildung

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LJUBLJANA (AFP) - Die Slowenen haben bei der Parlaments­wahl am Sonntag die bisher regierende MitteLinks-Partei abgewählt und die Konservati­ven zur stärksten Kraft im Parlament gemacht. Auf die SDS-Partei des früheren Ministerpr­äsidenten Janez Jansa entfielen laut Nachwahlbe­fragungen 24,4 Prozent der Stimmen. Jansa wertete den Sieg seiner Partei als „ersten Schritt hin zu einem starken Slowenien“. Zweitstärk­ste Kraft wurde mit 12,6 Prozent die Anti-System-Liste (LMS) des Komikers Marjan Sarec. Die Partei des bisherigen Regierungs­chefs Miro Cerar kam mit 9,8 Prozent nur auf Platz drei.

Es zeichnet sich eine schwierige Regierungs­bildung ab. Jansa ist politisch weitgehend isoliert. Er war 2014 nach einer Korruption­saffäre abgewählt worden. Die Rolle des Königsmach­ers könnte Sarecs Anti-SystemList­e (LMS) zufallen. Die von Cerar angeführte bisherige Koalition war Mitte März zerbrochen.

TUNIS/ISTANBUL (dpa) - Bei Bootsunglü­cken im Mittelmeer sind erneut Dutzende Flüchtling­e ums Leben gekommen. Vor der tunesische­n Küste nahe der Inselgrupp­e Kerkenna starben mindestens 35 Menschen, als ihr Boot sank, wie das tunesische Verteidigu­ngsministe­rium am Sonntag der staatliche­n Nachrichte­nagentur Tap zufolge mitteilte. Vor der türkischen Südküste spielte sich ein weiteres Drama ab: Dort ertranken mindestens neun Flüchtling­e, darunter sechs Kinder, wie die türkische Küstenwach­e mitteilte.

Vor der tunesische­n Küste wurden den Angaben zufolge mindestens 68 Migranten aus Tunesien und anderen Ländern gerettet. Lokale Medien hatten berichtet, auf dem Boot hätten sich 120 Migranten befunden.

Der neue italienisc­he Innenminis­ter Matteo Salvini sagte bei einem Besuch in Sizilien zu dem jüngsten Unglück: „Ziel ist es, Leben zu retten. Und das macht man, indem man die Abfahrten der Boote des Todes aufhält.“Zuvor hatte er mit Blick auf Migranten in Italien gesagt: „Für die Illegalen ist das schöne Leben vorbei, sie müssen die Koffer packen.“

Von Tunesien starten eigentlich wesentlich weniger Migranten auf Booten in Richtung Italien als vom chaotische­n Nachbarlan­d Libyen. Die Inselgrupp­e Kerkenna in der tunesische­n Provinz Sfax entwickelt­e sich aber zuletzt immer mehr zum Ausgangspu­nkt vieler illegaler Überfahrte­n. Im vergangene­n Jahr hatten rund 5700 Tunesier versucht, Europa auf dem Seeweg zu erreichen.

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