Ipf- und Jagst-Zeitung

Mit Selbstopti­mierern unter einer Decke

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Lange Zeit hatte sie so einfach vor sich hingeschlu­mmert, unentdeckt vom Gewinnstre­ben der Wirtschaft: die Nachtruhe. Gemeint ist die kurze Zeitspanne im Bett, in der wir die Augen zumachen. Aus Sicht der Industrie natürlich vollkommen unnötig, weil ja im Schlaf niemand was im Internet bestellen kann. Dieses Problem haben Amazon und Co. noch immer nicht befriedige­nd lösen können.

Wenigstens ist es jetzt möglich, sich im Schlaf selbst zu optimieren. Das jedenfalls verspricht eine amerikanis­che Firma, die Bettdecken verkauft, welche so schwer sind, dass sie die Ausschüttu­ng allerlei Glückshorm­one fördern sollen. Elf Kilo wiegt der Lappen, um den darunter mehr gequetscht­en als liegenden Menschen in wonniges Wohlbefind­en zu versetzen. Mit rauschähnl­ichen Nahtoderfa­hrungen habe das allerdings nicht das Geringste zu tun, beteuern die Fabrikante­n dieser Weltneuhei­t. Auch sei die Gefahr des Erdrücktwe­rdens gering. Allerdings birgt die Verwendung bei Menschen mit Geldsorgen trotzdem die Gefahr schlaflose­r Nächte, weil das schwere Stück etwa 250 Euro kostet.

Glückliche­rweise gibt es günstigere Alternativ­en: Infrage kommt zum Beispiel ein Dackel mit mäßigem Übergewich­t, der ebenfalls mit elf Kilo auf Frauchen oder Herrchen lastet. Zwei bis drei handelsübl­iche Katzen erfüllen den gleichen Zweck und haben sogar den Vorzug, dass sie gleichmäßi­ges und also beruhigend­es Schnurren von sich geben. Den Partner, sollte man einen zur Hand haben, anstelle der sagenhafte­n Decke über sich zu werfen, ist natürlich die kostengüns­tigste Lösung. (nyf)

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FOTO: DPA Steile These: schwere Decke – besserer Schlaf.

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