Mit Selbstoptimierern unter einer Decke
Lange Zeit hatte sie so einfach vor sich hingeschlummert, unentdeckt vom Gewinnstreben der Wirtschaft: die Nachtruhe. Gemeint ist die kurze Zeitspanne im Bett, in der wir die Augen zumachen. Aus Sicht der Industrie natürlich vollkommen unnötig, weil ja im Schlaf niemand was im Internet bestellen kann. Dieses Problem haben Amazon und Co. noch immer nicht befriedigend lösen können.
Wenigstens ist es jetzt möglich, sich im Schlaf selbst zu optimieren. Das jedenfalls verspricht eine amerikanische Firma, die Bettdecken verkauft, welche so schwer sind, dass sie die Ausschüttung allerlei Glückshormone fördern sollen. Elf Kilo wiegt der Lappen, um den darunter mehr gequetschten als liegenden Menschen in wonniges Wohlbefinden zu versetzen. Mit rauschähnlichen Nahtoderfahrungen habe das allerdings nicht das Geringste zu tun, beteuern die Fabrikanten dieser Weltneuheit. Auch sei die Gefahr des Erdrücktwerdens gering. Allerdings birgt die Verwendung bei Menschen mit Geldsorgen trotzdem die Gefahr schlafloser Nächte, weil das schwere Stück etwa 250 Euro kostet.
Glücklicherweise gibt es günstigere Alternativen: Infrage kommt zum Beispiel ein Dackel mit mäßigem Übergewicht, der ebenfalls mit elf Kilo auf Frauchen oder Herrchen lastet. Zwei bis drei handelsübliche Katzen erfüllen den gleichen Zweck und haben sogar den Vorzug, dass sie gleichmäßiges und also beruhigendes Schnurren von sich geben. Den Partner, sollte man einen zur Hand haben, anstelle der sagenhaften Decke über sich zu werfen, ist natürlich die kostengünstigste Lösung. (nyf)