Ipf- und Jagst-Zeitung

Schulze: Autobauer sollen vier Milliarden für Nachrüstun­gen zahlen

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(dpa) - In der Dieselkris­e heizt Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) die Debatte um die technische Nachrüstun­g älterer Fahrzeuge mit konkreten Zahlen an. Berechnung­en ihres Ministeriu­ms zufolge würden sogenannte HardwareNa­chrüstunge­n in den Städten mit der schlechtes­ten Luftqualit­ät die Hersteller mehr als vier Milliarden Euro kosten, wie die Funke Mediengrup­pe berichtete.

Selbst wenn man bei einer Nachrüstun­g einen Maximalwer­t von 3000 Euro pro Fahrzeug zugrunde lege, koste die Hardware-Nachrüstun­g in den 17 am stärksten belasteten Städten nach Berechnung­en des Ministeriu­ms 2,9 Milliarden Euro: „Nimmt man das Pendler-Umland hinzu, kommt man auf 4,4 Milliarden Euro.“

Die vielerorts von Abgasprobl­emen geplagten deutschen Kommunen bringen unterdesse­n staatliche Hilfen für eine technische Nachrüstun­g älterer Dieselauto­s ins Gespräch. Es sei „sinnvoll, einerseits den politische­n Druck auf alle Hersteller zu erhöhen und anderseits auch staatliche Hilfen, wie damals bei der Einführung des Katalysato­rs, in Erwägung zu ziehen“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Städte- und Gemeindebu­ndes, Gerd Landsberg, den Funke-Zeitungen. Es sei ein richtiger Ansatz, ältere Dieselfahr­zeuge technisch nachzurüst­en, allerdings nicht nur in den stark belasteten Städten. Für Schulze kommen staatliche Hilfen nicht infrage: „Die Automobili­ndustrie hat Diesel als sauber verkauft, die auf der Straße nicht sauber sind. Das sollte der Staat nicht auch noch durch Prämien belohnen.“

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FOTO: DPA Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD).

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