Der lachende Pfarrer geht
Waldemar Wrobel wird in der Sankt Josefskirche in Bopfingen verabschiedet
BOPFINGEN (mab) - Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Pfarrer Waldemar Wrobel hat sich am Sonntag von seinen Kirchengemeinden verabschiedet. Mehrere Hundert Gläubige drückten mit ihrem zahlreichen Besuch des Dankgottesdienstes in der St. Josefskirche in Bopfingen ihre Wertschätzung für den beliebten Seelsorger aus.
„Was wir heute hier erlebt haben, sollten wir öfters praktizieren – und zwar einfach mal danke sagen“, sagte der zweite Vorsitzende der Seelsorgeeinheit Ipf, Martin Dauser. Er richtete seinen Dank im Namen aller Kirchengemeinden an Pfarrer Waldemar Wrobel. Dieser verlässt am 25. Juni nach elf Jahren seelsorgerischer Tätigkeit Bopfingen und übernimmt die Seelsorgeeinheit Mittleres Filstal im Dekanat Göppingen-Geislingen. Wrobel freut sich auf seine neue Wirkungsstätte. Gleichzeitig fiel es ihm sichtlich nicht leicht, „sein“Bopfingen zu verlassen.
„Ein Bruder in Christus“
Erst recht nicht nach dem gelungenen Dankgottesdienst in der Josefskirche. Der „lachende Pfarrer“, wie er von vielen Menschen in seinem Umfeld genannt wird, erhielt im Anschluss an den Gottesdienst von allen Seiten ein großes Lob für seine engagierte Arbeit in den sieben Kirchengemeinden, die er in den letzten Jahren betreut hat. Eine der persönlichsten und emotionalsten Reden hielt sein evangelischer Pfarrkollege Michael Rau. „Wir waren fast zwölf Jahre auf der gleichen Wellenlänge. In dir habe ich einen Bruder in Christus gefunden. Und das trotz unserer verschiedenen Konfessionen. Ich werde dich immer in meinem Herzen haben, auch wenn uns bald eine große, räumliche Distanz trennt“, so Pfarrer Rau. Der evangelische Seelsorger verlässt ebenfalls in Kürze Bopfingen und tritt eine neue Stelle als geschäftsführender Pfarrer von Herbrechtingen im Dekanat Heidenheim an.
Bürgermeister Gunter Bühler hatte ebenfalls diesen besonderen Draht zu Wrobel. „Wenn sie gepredigt haben, hätte man meinen können, die Engel seien zu uns gekommen“, sagte Bühler in seiner Dankesrede. Eugen Leutze von der Kolpingfamilie beendete seine Rede mit dem Satz: „Du hast uns gut gekannt“. Dauser bedankte sich bei Wrobel für elf Jahre Zusammenarbeit und auch konstruktive Diskussionen. „Sie sind ein Pfarrer vom heutigen Leben. Kinder und junge Leute waren Ihnen wichtig. Für Ihre Ministranten waren Sie nicht nur ein Chef, sondern auch Kumpel“, so Dauser.
Mehrere Dutzend Ministranten und Kinder scharten sich während des Gottesdienstes um ihren beliebten Pfarrer und hielten mit ihm die Messe. Als Geschenk bekam Wrobel von seiner Seelsorgeeinheit ein Bild geschenkt, auf welchem der Künstler Manfred Liebhardt alle sieben Kirchen, die der Geistliche betreut hatte, gemalt hat. Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes übernahmen ein gemischter Kirchenchor und eine gemischte Gesangs- und Instrumentengruppe. Im Anschluss an den Gottesdienst ging es zum Stehempfang vor der Josefskirche.