Gedenkplatten endlich gefunden
Erinnnerung an Utta von Hürnheim Mesnerin findet Platten im Chorturm
ABTSGMÜND - Aufgrund von Hinweisen des Landesarchivs BadenWürttemberg hat der Abtsgmünder Heimatforscher Richard Scharpfenecker seit Langem nach einer Messinggrabplatte der Utta von Geroldseck aus dem Jahre 1430 gesucht.
Diese soll sich früher in der katholischen Pfarrkirche Sankt Michael befunden haben. Nun hat die Abtsgmünder Mesnerin Birgit Braun im Chorturm der Kirche gleich drei dieser Platten gefunden. Weder der bei der letzten Außenrenovierung in den 1980er Jahren zuständige Pfarrer noch frühere Kirchengemeinderäte wussten etwas vom Verbleib der Platte. Alle drei jetzt entdeckten Bronzegedenkplatten haben den gleichen Inhalt: eine Inschrift in deutscher und zwei in lateinischer Sprache. Mithilfe des Ellwanger Stadtarchivars Christoph Remmele konnte Richard Scharpfenecker die mittelalterliche Schrift entschlüsseln. Die deutsche Fassung lautet übersetzt: „Anno Domini 1430 am Pfingsttag da verschied Frau Utta, geborene von Geroldseck, Herr Wilhelms von Hürnheim seliges Weib, Mutter von Beatrix, Konrad, Walter Albrecht.“
Utta von Hürnheim, geborene Geroldseck, war nach dem Tod ihres Ehemanns Wilhelm ab 1397 die Herrin von Wöllstein und Abtsgmünd. Es wird vermutet, dass die Fertigung der Tafeln von ihren Kindern oder dem damaligen Abtsgmünder Pfarrer Kaspar von Hürnheim veranlasst worden ist. Wahrscheinlich befand sich eine der Tafeln an oder in der ersten steinernen Abtsgmünder Kirche (Wehrkirche), die – wie sich aus den romanischen Kapitellen des Fundaments ergibt – nur aus einem Chorturm bestand. Dass es drei Tafeln gleichen Inhalts gibt, könnte an der Anzahl der zur damaligen Pfarrei gehörenden Kirchen und Kapellen liegen.
Eine öffentliche Präsentation der der drei Tafeln ist am Samstag, 23. Juni, nach dem ökumenischen Gottesdienst im Pfarrgarten um 18.30 Uhr vorgesehen.