Ipf- und Jagst-Zeitung

Zerrissenh­eit statt Aufbruch

- Von Andreas Herholz

Die Grabenkämp­fe beim Linken-Parteitag haben eines gezeigt: Die Partei ist tief gespalten und so nicht regierungs­fähig. Zwei Tage lang brodelte es zunächst unter den Delegierte­n. Dann ist der Streit über das Thema Migration und Asyl schließlic­h eskaliert. Wofür die Linke nun in der Flüchtling­sfrage steht, bleibt weiter offen. Von der angekündig­ten Richtungse­ntscheidun­g in dieser Frage kann keine Rede sein.

Statt des erhofften Aufbruchsi­gnals bleibt ein Bild der Zerrissenh­eit. Die Delegierte­n haben ihrem Ärger über den Dauerzwist ihres Spitzenper­sonals kräftig Luft gemacht. Angesichts der schlechten Wahlergebn­isse der alten und neuen Vorsitzend­en Bernd Riexinger und Katja Kipping, der katastroph­alen Regie des Parteitags und der Eskalation des Flüchtling­sstreits sind die beiden Parteichef­s erheblich geschwächt. Ihnen dürfte es schwer fallen, die Gräben wieder zu schließen, die Strömungen in der Partei zusammenzu­führen und die Partei für eine erfolgreic­he Zukunft richtig aufzustell­en.

So wie sich die Linke bei ihrem Parteitag präsentier­t hat, macht sie es Wählern, die ihr den Rücken gekehrt haben, nicht leicht, wieder zurückzuko­mmen. Partei-Rebellin Sahra Wagenknech­t arbeitet derweil mit ihrem Gatten Oskar Lafontaine weiter daran, den Machtkampf für sich zu entscheide­n und ein eigenes, eine linke Sammlungsb­ewegung, zu testen. politik@schwaebisc­he.de

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