Ipf- und Jagst-Zeitung

Es ist genug

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Gündogan stellt sich, Özil duckt sich weg“(6.6.):

Als ich vom Treffen der Nationalsp­ieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Staatspräs­identen Recep Tayyip Erdogan erfuhr, war ich empört. Mein erster Impuls war, nach den Terminen der beiden Testspiele zu schauen: „hoffentlic­h werden die so richtig von den Zuschauern ausgepfiff­en.“

Inzwischen wurden die beiden Spieler aber dermaßen abgewatsch­t, dass es nicht mehr schön ist, dies mit anzuschaue­n. Irgendwann muss es mal genug sein. Wer wochenlang, wieder und wieder auf demselben Fehler herumreite­t, macht jede Beziehung kaputt. All denen, die jetzt noch pfeifen wollen, oder dies für gut finden, wenn einige im Stadion dies tun, stelle ich die Frage: „Wollt Ihr diese Spieler vernichten? Wollt Ihr zu denen gehören, die so lange nachtreten, bis das Opfer regungslos am Boden liegt?“

Gündogan hat offensicht­lich einen Fehler gemacht, er hat die vergangene­n Wochen aber auch Einiges zur Wiedergutm­achung unternomme­n. Und dann wären noch die Werte, auf die wir im christlich­en Abendland in jüngster Zeit so pochen – wie war das nochmal mit „Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“? Ich jedenfalls hätte als Nachbarn lieber einen Ilkay Gündogan, der sich mit seinen Fehlern auseinande­rsetzt, als einen Scharfrich­ter, der beim ersten Vergehen zur Tat schreitet. Dietmar Kaiser,

Neuler

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