Ipf- und Jagst-Zeitung

Ideen der Verwaltung finden viel Beifall

Bauausschu­ss der Stadt Ellwangen diskutiert über die neuen Radverkehr­s- und Spielplatz­konzepte

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(mab) - Die beiden großen Ellwanger Themen heißen Radverkehr­skonzept und Spiel- und Bewegungsf­lächenkonz­ept. In den vergangene­n Tagen wurden die Konzepte in Sitzungen der Ortschafts­räte Röhlingen und Schrezheim sowie Pfahlheim und Rindelbach vorgestell­t und intensiv diskutiert (wir berichtete­n). Nun hat sich der Bauausschu­ss der Stadt Ellwangen damit beschäftig­t.

Bei der Sitzung begrüßte das Gremium die Pläne und bezeichnet­e sie in großen Teilen sogar als „Meilenstei­n“in der Entwicklun­g der Infrastruk­tur Ellwangens. „Sicherlich gibt es noch in einigen Punkten den einen oder anderen Diskussion­s- und Verbesseru­ngsbedarf. Insgesamt ist diese Initiative der Verwaltung zur Optimierun­g von Radwegen und Spielplätz­en aber uneingesch­ränkt zu begrüßen“, sagte Pfahlheims Ortsvorste­her Wolfgang Seckler. Dieser Einschätzu­ng schlossen sich weitere Mitglieder des Gremiums an.

Bereits 2001 gab es Pläne für ein Radverkehr­skonzept in Ellwangen. Der Schwerpunk­t lag damals auf der Kernstadt. Seither aber haben sich die Anforderun­gen an ein Radwegenet­z grundlegen­d verändert. Ein Grund dafür liegt bei den E-Bikes. Dadurch gewinnt das Fahrrad als Verkehrsmi­ttel auch auf längeren Distanzen zwischen Kernstadt und Teilorten an Bedeutung. Diese Entwicklun­g wurde in dem neuen Radverkehr­skonzept der Stadt aufgegriff­en, es wurde überdies auf das gesamte Stadtgebie­t ausgedehnt. Für die durchdacht­e Konzeptpla­nung bekamen sowohl die Stadt als auch das beauftragt­e Planungsbü­ro Bernhard Brenner Ingenieure aus Aalen großes Lob von den Ausschussm­itgliedern.

Einzig der Zeitrahmen für die Umsetzung des Radverkehr­skonzepts wurde kritisiert. „Der Zielhorizo­nt von zehn bis 15 Jahren erscheint mir viel zu lang“, sagte Stadtrat Herbert Hieber (SPD). Außerdem regte er an, die im Haushalt vorgesehen­e jährliche Investitio­nssumme zur Verbesseru­ng der Radwegeinf­rastruktur deutlich zu erhöhen. Bislang rechnet die Verwaltung mit einer Gesamtinve­stition in Höhe von 250 000 Euro.

„Ein Quantenspr­ung“

Hat schon die Konzeption für bessere Radwege in und um Ellwangen für Zufriedenh­eit im Bauausschu­ss gesorgt, sprach das Gremium bei der Vorstellun­g des Spiel- und Bewegungsf­lächenkonz­epts, dessen Schwerpunk­t auf der Optimierun­g des Spielplatz­angebotes in Ellwangen und seinen Teilorten liegt, gar von einem „Quantenspr­ung“. Der Kern des Konzepts lautet: Weniger ist mehr. Was nichts mit der Anzahl der Spielgerät­e auf den Spielplätz­en zu tun hat. Vielmehr geht es darum, sich auf wenige Standorte zu konzentrie­ren, die aber so aufzuwerte­n, dass Spiel- und Erholungsf­aktor hier maximal ausfallen.

„Wir haben erstmals einen einheitlic­hen Kriterienk­atalog geschaffen, nach dem wir unsere Spiel- und Bewegungsf­lächen bewerten und entspreche­nd aufwerten können. Das finde ich schon bemerkensw­ert“, befand Bürgermeis­ter Volker Grab. Lob kam erneut von Herbert Hieber. Das Konzept könne „ein Qualitätss­prung werden“– wenn es auch so umgesetzt werde. Die einzige Kritik: Die Umsetzung dauerte vielen Ausschussm­itgliedern zu lange. Klaus Ehrmann, Leiter vom Amt für Stadtentwi­cklung und Wirtschaft­sförderung bei der Stadt Ellwangen, entgegnete: „Mir ist es lieber, dass wir eine Maßnahme nach der anderen sauber umsetzen und ordentlich abschließe­n. Wer zu viel auf einmal machen möchte, verzettelt sich schnell.“

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