Ipf- und Jagst-Zeitung

Vettel rast zum Jubiläumss­ieg

Ferrari-Pilot holt auf der Paradestre­cke von Weltmeiste­r Hamilton seinen 50. Erfolg und die WM-Führung

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(dpa/SID) – Der Circuit Gilles Villeneuve in Montréal gilt eigentlich als Paradestre­cke von Weltmeiste­r Lewis Hamilton. Sechsmal konnte der amtierende Weltmeiste­r mit seinem Silberpfei­l bereits gewinnen in Kanada. Am Sonntag aber hatte Hamilton keine Chance.

Mit einer Gala-Fahrt holte sich Sebastian Vettel im Ferrari seinen 50. Sieg in der Formel 1 überhaupt und entriss dem Dauerrival­en Hamilton die Führung in der WM-Wertung wieder. Der Heppenheim­er feierte am Sonntag in Montréal einen nie gefährdete­n Start-Ziel-Erfolg und liegt nach dem siebten Saisonrenn­en einen Punkt vor Hamilton, der nur Fünfter wurde. „Grazie, Grazie, Grazie Ragazzi. Dat dat dat“, jubelte Vettel am Boxenfunk. Für den 30 Jahre alten Vettel war es nach zweimonati­ger Wartezeit sein dritter GrandPrix-Sieg in diesem Jahr. Auf Platz zwei in Kanada raste der Finne Valtteri Bottas im zweiten Silberpfei­l vor dem zuletzt hart kritisiert­en RedBull-Piloten Max Verstappen aus den Niederland­en.

„Perfekt, unglaublic­h, so muss man es beschreibe­n. Dieser Ort bedeutet sehr viel für Ferrari. So ein Rennen hinzulegen, ist einfach großartig“, jubelte Vettel: „Wir hatten am Anfang des Wochenende­s Probleme hier, und dann legen wir so ein Rennen hin. Die Menschen in Montréal mussten lange genug auf einen Ferrari-Sieg warten.“Genau gesagt lag der letzte Sieg Ferraris in Kanada 14 Jahre zurück. Zuletzt war Michael Schumacher 2004 als Erster über die Ziellinie gefahren. Vettel indes ließ es am Sonntag ganz leicht ausschauen und bejubelte nach 2013, als er im Red Bull triumphier­t hatte, seinen zweiten Erfolg in Montréal. Nico Hülkenberg aus Emmerich im Renault wurde Siebter.

Bottas schneller als Hamilton

Einen schwachen Tag dagegen erwischte Hamilton. Von Platz vier gestartet, kämpfte er zu Beginn mit Motorprobl­emen und kam so nie in die Nähe seines siebten Kanada-Sieges, mit dem er zu Rekordgewi­nner Schumacher hätte aufschließ­en können. Dieses schwache Ergebnis kann Hamilton aber nur zum Teil auf einen technische­n Nachteil zurückführ­en. Mercedes verwendete anders als Ferrari und Red Bull kein MotorenUpg­rade in Montreal, weil kurz vor der Abreise ein Qualitätsp­roblem am Antrieb festgestel­lt worden war. Allerdings war Hamilton auch Bottas in Qualifying und Rennen unterlegen.

Die größte Gefahr für Vettels Sieg hatte noch am Start bestanden: Verstappen auf Rang drei ging anders als die Piloten vor ihm auf den weichsten Reifen ins Rennen und hatte damit einen Vorteil. Doch Vettel kam hervorrage­nd weg, dahinter schob sich Verstappen neben den von Rang zwei gestartete­n Bottas – der Finne entschied das Duell jedoch für sich und hatte wie Vettel die erste Prüfung bestanden.

Richtig viel passierte nicht mehr. Einzig das vorzeitige Aus von Fernando Alonso in seinem 300. Formel-1-Rennen blieb zu notieren. Der Spanier musste seinen McLaren mit technische­n Problemen in der 43. Runde abstellen. Kurios war das Ende, als Supermodel Winnie Harlow zu früh die Zielflagge schwenkte.

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FOTO: DPA Sebastian Vettel legte in Montréal mit seinem Ferrari eine beeindruck­ende Vorstellun­g hin.

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