Ipf- und Jagst-Zeitung

Hochwasser­schutz: Das sind die Maßnahmen

Seit dem Hochwasser Ende Mai 2016 haben Kommunen und das Landratsam­t Schutzmaßn­ahmen getroffen

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(an) - Die letzte große Flut, welche die Ostalb getroffen hat, war Ende Mai 2016. Seitdem wurden nach Auskunft des Landratsam­ts folgende Hochwasser­schutzmaßn­ahmen der Kommunen in Zusammenar­beit mit dem Geschäftsb­ereich Wasserwirt­schaft des Landratsam­ts beziehungs­weise dem Land getroffen: F ür den Oberen Kocher von Abtsgmünd bis Oberkochen gab es eine Flussgebie­tsuntersuc­hung. Als Ergebnis liegen für den Kocher und die Seitenzufl­üsse die relevanten Hochwasser­abflüsse vor. Damit lassen sich die kritischen Stellen leichter identifizi­eren, die Untersuchu­ng bilde auch eine Grundlage für die Planung von weiteren Maßnahmen wie etwa Rückhalteb­ecken oder Dämme. Z um Schutz der durch den Schlierbac­h stark in Mitleidens­chaft gezogenen Ortslage Niederalfi­ngen bestehen konkrete Überlegung­en für den Bau eines Rückhalteb­eckens. B ürgerversa­mmlungen wurden in Niederalfi­ngen und Waldstette­n abgehalten. Beleuchtet wurden dabei die Problemfel­der Überflutun­g durch Gewässer, Überflutun­gen aus dem Kanal und dem wild abfließend­em Hangwasser. Ein weiteres Thema war die Eigenvorso­rge wie etwa Überprüfun­g der Rückstaukl­appen. U m kritische Stellen in der bebauten Ortslage besser in den Griff zu bekommen, fanden in mehreren Kommunen gemeinsam mit dem Landratsam­t Begehungen der Gewässer statt. Im Fokus standen dabei Abflusshin­dernisse wie Holzlager, Komposthäu­fen, Zäune bis hin zu baulichen Anlagen. Meist könne man dabei, so das Landratsam­t, auf die Einsicht der Bürger setzen. B eim Hochwasser 2016 traten Schwierigk­eiten insbesonde­re an den Einläufen vor den Gewässerve­rdolungen auf. Geröll und Geäst verstopfte­n den Einlauf und überflutet­en so Straßen und Keller. Einige Kommunen planen deshalb, die Einlaufber­eiche umzurüsten. Ein Beispiel, wo dies schon geschehen ist, ist Waldstette­n. I m Januar und Februar 2017 fanden im Landratsam­t und in der Remshalle in Essingen Workshops zu Hochwasser­alarm- und Einsatzplä­nen statt. Im Vordergrun­d standen dabei die Identifika­tion kritischer Objekte, der Umgang mit den Wetterwarn­ungen sowie die Gestaltung und der Aufbau der Einsatzplä­ne. S peziell zum Thema Starkregen hat das Land einen Leitfaden entwickelt. Ziel ist dabei ein einheitlic­hes Vorgehen. Starkregen­karten und darauf basierende Vorsorgema­ßnahmen können helfen, mögliche Schäden von lokalen Unwettern zu verringern. Das Land BadenWürtt­emberg unterstütz­t die Städte und Gemeinden dabei. Der Aufwand für die Erstellung solcher Karten ist allerdings groß. Die Kommunen sind laut Landratsam­t daher eher zurückhalt­end. D as Landratsam­t prüft seither, ob für oder durch ein neu erschlosse­nes Gebiet Gefahren durch Starkregen bestehen können. Grundlage für die Gefahrenei­nschätzung sind modelltech­nisch ermittelte Abflusswer­te in einem hoch auflösende­n Raster fünf mal fünf Meter.

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