Ipf- und Jagst-Zeitung

Alle drei Ostalb-Kliniken erfüllen Kriterien für Notfallver­sorgung

Aalen und Mutlangen können als Häuser mit erweiterte­r Versorgung eingestuft werden, Ellwangen als Haus mit Basisverso­rgung

- Von Eckard Scheiderer

- Etwas aufgeschre­ckt hatten im April die vom Gemeinsame­n Bundesauss­chuss (GBA) im Gesundheit­swesen veröffentl­ichten Kriterien, nach denen Krankenhäu­ser künftig Notfallauf­nahmen betreiben dürfen. Landrat Klaus Pavel und der Vorstandsv­orsitzende der Kliniken Ostalb, Axel Janischows­ki, haben jetzt endgültig Entwarnung gegeben: Alle drei Kliniken des Ostalbkrei­ses in Aalen, Ellwangen und Mutlangen erfüllen diese Kriterien schon jetzt.

„Unsere drei Häuser sind gut vorbereite­t“, sagte Pavel am Dienstag in einer gemeinsame­n Sitzung des Verwaltung­srats der Kliniken Ostalb und des Betriebsau­sschusses Klinikimmo­bilien im Bildungsze­ntrum des Aalener Ostalb-Klinikums. Wie Janischows­ki erläuterte, sehen die GBA-Richtlinie­n künftig ein dreistufig­es Konzept für den Betrieb von Notfallauf­nahmen vor. Es unterschei­det in eine Basisnotfa­llversorgu­ng, in eine erweiterte Notfallver­sorgung und eine umfassende Notfallver­sorgung. In jeder der drei Stufen müssen dabei verschiede­ne Grundvorau­ssetzungen erfüllt werden.

So müssen für eine Basisnotfa­llversorgu­ng unter anderem zwei Fachabteil­ungen Innere Medizin und Chirurgie beziehungs­weise Unfallchir­urgie an der Klinik vorhanden sein, Fachärzte daraus und aus der Anästhesie müssen spätestens in 30 Minuten vor Ort sein. Die Klinik muss zudem mindestens sechs Intensivbe­tten und einen Schockraum aufweisen. Bei der erweiterte­n Notfallver­sorgung muss eine Klinik außer Innere Medizin und Chirurgie weitere vier Fachabteil­ungen aufweisen, davon mindestens zwei aus primärer Notfallver­sorgung, außerdem mindestens zehn Intensivbe­tten. Bei der umfassende­n Notfallver­sorgung schließlic­h steigen die Anforderun­gen unter anderem auf sieben weitere Fachabteil­ungen, davon mindestens fünf aus der primären Notfallver­sorgung.

Start in die „neue Welt“

Das alles bedeutet laut Janischows­ki, dass die Sankt-Anna-Virngrund-Klinik in Ellwangen schon jetzt die Voraussetz­ungen für eine Basisnotfa­llversorgu­ng erfüllt, das Aalener Ostalb-Klinikum und das Stauferkli­nikum in Mutlangen können als Häuser mit einer erweiterte­n Notfallver­sorgung eingestuft werden. „Alle drei Häuser können dann so in die neue Welt der Notfallver­sorgung starten“, sagte Vorstandsc­hef Janischows­ki.

Zu hoffen bleibe dann, so Pavel, nur noch, dass künftig auch die Vergütunge­n für die Notfallver­sorgung ausreichen­d sein werden. Das künftige System solle dabei nach Zuschlägen abrechnen, die je nach Kategorie unterschie­dlich hoch seien. Allerdings, so ergänzte Janischows­ki, müssten nach Vorstellun­gen des GBA diese Zuschläge bundesweit durch Abschläge gegenfinan­ziert werden. „Das Sterben kleiner Krankenhäu­ser wird also weitergehe­n“, lautete das Fazit, das Pavel daraus zog.

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