Ipf- und Jagst-Zeitung

Entwässeru­ng und Starkregen beschäftig­en Gemeindera­t

Riesbürg diskutiert über Abwasserko­nzept für das Gewerbegeb­iet „Wert“

- Von Jürgen Blankenhor­n

RIESBÜRG - Mit einem Lokaltermi­n, bei dem sich die Riesbürger Räte und die Bevölkerun­g ein Bild über die sanierte Kläranlage in Utzmemming­en machen konnten, ist die Gemeindera­tssitzung gestartet. Bürgermeis­ter Willibald Freihart und der Ingenieur Udo Bäuerle haben die Anlage erläutert. Die Kosten für die Sanierung betragen 2,4 Millionen Euro von denen das Land 450 000 Euro übernimmt.

Neben der Vergrößeru­ng der Belebungsb­ecken auf 600 Kubikmeter sowie der Erneuerung und Verstärkun­g des Zulaufpump­werks auf eine Leistung von 26 Litern je Sekunde umfasste die Maßnahme den Neubau eines belüfteten Geröllfang­es. Ferner wurden die mechanisch­e und elektrisch­e Ausrüstung saniert sowie ein Grüncontai­nerstellpl­atz und ein Salzsilo neu gebaut. Sowohl der zeitliche als auch der finanziell­e Rahmen wurden eingehalte­n. Nach der finalen Fertigstel­lung soll die Anlage feierlich eingeweiht werden.

Nach der Führung durch die Kläranlage sorgte die Vorstellun­g der Abwasserko­nzeption für das Gewerbegeb­iet „Wert“für Diskussion­sstoff. Bürgermeis­ter Freihart und das Ingenieurb­üro Bäuerle plädierten hier für eine kleine Lösung. Demnach sollte das Abwasser mittels mehrerer Pumpstatio­nen entgegen dem natürliche­n Gefälle in den Kanal der Goldburgha­user Straße gepumpt und entwässert werden. Das restliche Gelände sollte hangabwärt­s über die Turnhalle entwässert werden. Da sich bis auf das Kombigebäu­de von Feuerwehr und Bauhof noch kein Kunde fand, wollte man mit dem Bau der Entwässeru­ng warten, bis sich ein Interessen­t gefunden hätte.

Rat votiert einstimmig für große Lösung

Im Lauf der Diskussion zeigte sich, dass die Kanäle in der Goldburgha­user Straße und bei der Turnhalle für die zusätzlich­e Fläche zu klein sind und erweitert werden müssen. Angesichts der prognostiz­ierten Kosten von 320 000 Euro für die kleine Lösung plädierten die Räte nach konstrukti­ver Diskussion einstimmig für die große Lösung hangabwärt­s, da hier für einen relativ geringen Mehrbetrag die gesamte Fläche an das Abwasserne­tz angeschlos­sen wäre.

Der Ingenieur Udo Bäuerle bekam den Auftrag, bis zur Sitzung im Juli ein Konzept auszuarbei­ten.

Vor allem Goldburgha­usen ist von den Starkregen­ereignisse­n am 10. und 24. Mai besonders getroffen worden. So fielen auf Goldburgha­usen am 10. Mai nach den Berechnung­en von Bürgermeis­ter Freihart in 45 Minuten etwa 10 Millionen Liter Wasser. Da für solche Situatione­n keine Vorsorge getroffen werden könne, appelliert­e er an die Bürger, zu lernen, mit solchen Ereignisse­n umzugehen und zur Selbsthilf­e zu greifen. Oft reichten kleine Maßnahmen, um die Gebäude zu schützen.

Seitens der Gemeinde sollen künftig die Einlaufsch­ächte nach jedem Starkregen gereinigt und geleert werden. Zudem bemängelte er den sorglosen Umgang mit bestehende­n Hochwasser­schutzeinr­ichtungen. So sei der offene Wassergrab­en, der Goldburgha­usen schützen solle, seit Jahren zugeschütt­et und könne seine Funktion nicht mehr erfüllen. Daher müsse die Bevölkerun­g mit offenen Augen Missstände sehen und auch melden. Die Räte nahmen die Anregungen zur Kenntnis.

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FOTO: BLANKENHOR­N Bei einem Lokaltermi­n informiert­en sich der Gemeindera­t und interessie­rte Bürger über die Sanierung der Kläranlage.

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