Unterstützer dringend gesucht
Sanierung der Sankt-Lukas-Kirche Tannhausen: Kirchengemeinde braucht weitere Spenden
- Die Sanierung der Sankt-Lukas-Kirche in Tannhausen läuft auf vollen Touren. Kirchenpfleger Karl Negraschis und die zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Martina Wettemann, sind mit dem Verlauf der Arbeiten zufrieden. Lediglich die Finanzierung der 1,4 Millionen Euro teuren Maßnahme lastet nach wie vor schwer auf den Verantwortlichen, die derzeit mit größtmöglicher Kreativität um Spenden werben. Schließlich muss die kleine Kirchengemeinde rund 20 Prozent der Gesamtkosten über Spenden finanzieren. So lautet die klare Vorgabe der Diözese.
Die Bänke sind raus, ebenso die Figuren, die alten Gemälde, die Teppiche, die Heizung, die Bodenplatten. Verschwunden sind auch der Altar und die Sakristei. Die Kanzel und Orgel sind mit einer Riesenplane abhängt, im Anbau steht ein gewaltiges Gerüst. Wer die altehrwürdige Pfarrkirche Sankt Lukas in diesen Tagen betritt, wird das Gotteshaus kaum wiedererkennen. Die Sanierung der Kirche ist in vollem Gange. Aktuell ist der Elektriker gefragt. Die Leitungen in der Kirche müssen komplett erneuert werden.
„Wir haben am 2. Mai mit den Arbeiten angefangen, bis jetzt läuft es gut“, zeigt sich Kirchenpfleger Karl Negraschis zufrieden. Er und Martina Wettemann hoffen, dass die Arbeiten an der im 15. Jahrhundert erbauten spätgotischen Tannhäuser Pfarrkirche bis Ostern 2019 abgeschlossen sind. „Eventuell zieht sich das Ganze aber auch noch bis in den Sommer“, sagt Negraschis.
Neuer Altar: Diözese plant Künstlerwettbewerb
Zuletzt hat den Tannhäuser Kirchenpfleger und den Kirchengemeinderat vor allem der Altar auf Trab gehalten. Er muss im Zuge der Sanierung zwingend umgestaltet und weiter nach vorne gerückt werden – das sehen die aktuellen Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils so vor. Mit der Neugestaltung soll ein zeitgenössischer Künstler beauftragt werden. Die Diözese plant dazu in Kürze die beschränkte Ausschreibung eines Wettbewerbs. Fünf Künstler werden dabei voraussichtlich ins Rennen gehen. Sie wurden der Diözese von Mitgliedern der Tannhäuser Kirchengemeinde nach einer kürzlich stattgefundenen Altar-Rundfahrt durch den süddeutschen Raum vorgeschlagen.
Daneben beschäftigt die Verantwortlichen in Tannhausen aber auch die Finanzierung der Kirchensanierung. Mit rund 700 000 Euro muss sich die Kirchengemeinde an der Renovation beteiligen. Eine Wahnsinnssumme, die über Rücklagen, Kredite, aber zu einem großen Teil eben auch über Spenden zusammenkommen muss. Die Kirchengemeinde hat diesbezüglich aus Rottenburg einen klaren Auftrag erhalten, rund 260 000 Euro sollen nach Möglichkeit über Spenden finanziert werden. Zum Glück zeigen sich die Tannhäuser im Bezug auf ihre alte Kirche bislang mehr als generös. Innerhalb weniger Monate sind bereits über 80 000 Euro zusammengekommen. Allein ein Privatmann, ein betagter Herr aus der Gemeinde, hat rund 14 000 Euro für die Kirchensanierung gegeben. „Das ist natürlich ein großartiges Engagement, für das wir sehr dankbar sind“, betont Karl Negraschis.
Patenschaften für Kirchenfiguren spülen Geld in die Spendenkasse
Die Kirchengemeinde ist in Sachen Spenden einsammeln aber auch kreativ. Unter anderem werden gegen Geld Patenschaften für die insgesamt 29 Kirchenfiguren von Sankt Lukas vergeben. Obwohl so eine Patenschaft nicht ganz billig zu haben ist – zwischen 840 und 2450 Euro muss man dafür in die Hand nehmen – konnten bereits 13 solcher Patenschaftsverträge fix abgeschlossen werden. „Das allein spült rund 20 000 Euro in unsere Kasse“, freuen sich Negraschis und Wettemann. Geplant sei auch noch eine CrowdfundingAktion mit der VR-Bank. „Aber dafür werden wir uns dann vermutlich eine Teilmaßnahme heraussuchen, damit der Betrag, der in diesem Rahmen zusammengebracht werden muss, noch überschaubar bleibt. Ich gehe davon aus, dass wir Ende des Jahres eine solche Aktion auf den Weg bringen“, kündigt Martina Wettemann an.