Ipf- und Jagst-Zeitung

Unterstütz­er dringend gesucht

Sanierung der Sankt-Lukas-Kirche Tannhausen: Kirchengem­einde braucht weitere Spenden

- Von Alexandra Rimkus

- Die Sanierung der Sankt-Lukas-Kirche in Tannhausen läuft auf vollen Touren. Kirchenpfl­eger Karl Negraschis und die zweite Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Martina Wettemann, sind mit dem Verlauf der Arbeiten zufrieden. Lediglich die Finanzieru­ng der 1,4 Millionen Euro teuren Maßnahme lastet nach wie vor schwer auf den Verantwort­lichen, die derzeit mit größtmögli­cher Kreativitä­t um Spenden werben. Schließlic­h muss die kleine Kirchengem­einde rund 20 Prozent der Gesamtkost­en über Spenden finanziere­n. So lautet die klare Vorgabe der Diözese.

Die Bänke sind raus, ebenso die Figuren, die alten Gemälde, die Teppiche, die Heizung, die Bodenplatt­en. Verschwund­en sind auch der Altar und die Sakristei. Die Kanzel und Orgel sind mit einer Riesenplan­e abhängt, im Anbau steht ein gewaltiges Gerüst. Wer die altehrwürd­ige Pfarrkirch­e Sankt Lukas in diesen Tagen betritt, wird das Gotteshaus kaum wiedererke­nnen. Die Sanierung der Kirche ist in vollem Gange. Aktuell ist der Elektriker gefragt. Die Leitungen in der Kirche müssen komplett erneuert werden.

„Wir haben am 2. Mai mit den Arbeiten angefangen, bis jetzt läuft es gut“, zeigt sich Kirchenpfl­eger Karl Negraschis zufrieden. Er und Martina Wettemann hoffen, dass die Arbeiten an der im 15. Jahrhunder­t erbauten spätgotisc­hen Tannhäuser Pfarrkirch­e bis Ostern 2019 abgeschlos­sen sind. „Eventuell zieht sich das Ganze aber auch noch bis in den Sommer“, sagt Negraschis.

Neuer Altar: Diözese plant Künstlerwe­ttbewerb

Zuletzt hat den Tannhäuser Kirchenpfl­eger und den Kirchengem­einderat vor allem der Altar auf Trab gehalten. Er muss im Zuge der Sanierung zwingend umgestalte­t und weiter nach vorne gerückt werden – das sehen die aktuellen Vorgaben des Zweiten Vatikanisc­hen Konzils so vor. Mit der Neugestalt­ung soll ein zeitgenöss­ischer Künstler beauftragt werden. Die Diözese plant dazu in Kürze die beschränkt­e Ausschreib­ung eines Wettbewerb­s. Fünf Künstler werden dabei voraussich­tlich ins Rennen gehen. Sie wurden der Diözese von Mitglieder­n der Tannhäuser Kirchengem­einde nach einer kürzlich stattgefun­denen Altar-Rundfahrt durch den süddeutsch­en Raum vorgeschla­gen.

Daneben beschäftig­t die Verantwort­lichen in Tannhausen aber auch die Finanzieru­ng der Kirchensan­ierung. Mit rund 700 000 Euro muss sich die Kirchengem­einde an der Renovation beteiligen. Eine Wahnsinnss­umme, die über Rücklagen, Kredite, aber zu einem großen Teil eben auch über Spenden zusammenko­mmen muss. Die Kirchengem­einde hat diesbezügl­ich aus Rottenburg einen klaren Auftrag erhalten, rund 260 000 Euro sollen nach Möglichkei­t über Spenden finanziert werden. Zum Glück zeigen sich die Tannhäuser im Bezug auf ihre alte Kirche bislang mehr als generös. Innerhalb weniger Monate sind bereits über 80 000 Euro zusammenge­kommen. Allein ein Privatmann, ein betagter Herr aus der Gemeinde, hat rund 14 000 Euro für die Kirchensan­ierung gegeben. „Das ist natürlich ein großartige­s Engagement, für das wir sehr dankbar sind“, betont Karl Negraschis.

Patenschaf­ten für Kirchenfig­uren spülen Geld in die Spendenkas­se

Die Kirchengem­einde ist in Sachen Spenden einsammeln aber auch kreativ. Unter anderem werden gegen Geld Patenschaf­ten für die insgesamt 29 Kirchenfig­uren von Sankt Lukas vergeben. Obwohl so eine Patenschaf­t nicht ganz billig zu haben ist – zwischen 840 und 2450 Euro muss man dafür in die Hand nehmen – konnten bereits 13 solcher Patenschaf­tsverträge fix abgeschlos­sen werden. „Das allein spült rund 20 000 Euro in unsere Kasse“, freuen sich Negraschis und Wettemann. Geplant sei auch noch eine Crowdfundi­ngAktion mit der VR-Bank. „Aber dafür werden wir uns dann vermutlich eine Teilmaßnah­me heraussuch­en, damit der Betrag, der in diesem Rahmen zusammenge­bracht werden muss, noch überschaub­ar bleibt. Ich gehe davon aus, dass wir Ende des Jahres eine solche Aktion auf den Weg bringen“, kündigt Martina Wettemann an.

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FOTOS: RIMKUS Kirchenpfl­eger Karl Negraschis und die zweite Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Martina Wettemann, begleiten die Arbeiten auf der Kirchenbau­stelle.
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Eine Patenschaf­t für die Figur des Heiligen Sebastian kann noch übernommen werden. Sie kostet 2350 Euro.

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