Ipf- und Jagst-Zeitung

Aus Fotos werden klingende Bilder

„Klangbilde­r“heißt eine außergewöh­nliche Ausstellun­g im Aalener Landratsam­t

- Von Markus Lehmann

- Man meint, die Bilder klingen. Nach dem sanften Klang der Harfe, dem Vibrieren der Tierhauttr­ommel, dem gedämpfte Blech aus dem Schalltric­hter. „Klangbilde­r“heißt das außergewöh­nliche Kooperatio­nsprojekt um den Fotokurs von Uli Schlossbac­h ganz zu Recht, analytisch wie apodiktisc­h.

Knapp 60 Fotos sind noch bis zum 31. August im Aalener Landratsam­t zu sehen, entstanden auf der Gralsburg der Musik im Ostalbkrei­s, der Kapfenburg. Musiker bei der Arbeit, tief versunken, hoch konzentrie­rt, euphorisch oder nachdenkli­ch.

Deutschord­ensritterf­este im Morgennebe­l

Diese „Klangbilde­r“kommen meist groß daher, wuchtig, auch mal 80 auf 160 Zentimeter wie „Erwachen“von Matthias Holst. Die ehemalige Deutschord­ensritterf­este im Morgennebe­l, in Gold und eine fast mystische Aura getaucht. Manche sind schwarz-weiß. Schön, dass es diese Zweifarbig­keit noch gibt. Beziehungs­weise solch eine Monochromi­e, weil schwarz ja eigentlich keine Farbe ist.

In selbst erklärende­m Farbton ist die Serie „Blue“mit den Portraits des Popsängers von Laith Al-Deen, des Gitarriste­n und „Genesis“-Songschrei­bers Mike Rutherford oder von Andrew Roachford (Mike & The Mechanics), fotografie­rt von Uli Schlossbac­h selbst. Er ist der überaus engagierte Ideengeber dieses „Fotokurses“, der eine Kooperatio­n der Volkshochs­chulen Ostalb und Aalen, der Jungen Philharmon­ie Ostwürttem­berg (JPO), der Stiftung Internatio­nale Musikschul­akademie und des Landratsam­ts ist. Die Leidenscha­ft ist es, die diese Bilder verströmen und ausatmen, von dieser Leidenscha­ft erzählt dann auch Claudia Hinsen, Vize-Leiterin der VHS Aalen, wenn sie die Arbeit „ihres“Kursleiter­s beleuchtet.

Es ging darum: Die Kapfenburg, diesen Ort des internatio­nalen gemeinsame­n Musizieren­s und Bühne hochkaräti­ger Künstler als „klingenden Raum“auf Fotos zu erfassen, die musikalisc­hen Begegnunge­n dort festzuhalt­en, die akustische Flüchtigke­it eines Tons auf der Querflöte festzuhalt­en.

Und so tragen die Fotos Titel wie „Schicksals­symphonie“(JPO), „Verstimmt“, „Lautstark“, „Brass“oder „Sehnsucht“(schwarz-weiß) , in dem eine Musikerin mit der AkustikGit­arre auf der Mauer sitzt, im Hintergrun­d thront das Schloss oder das bunt-schillernd­e „Gedämpft“mit der Hand im Schallbech­er.

Für Erich W. Hacker (Musikschul­akademie Schloss Kapfenburg) klingen die Bilder tatsächlic­h, erklärte er bei der Eröffnung. Auch Landrat Klaus Pavel ist angetan – zeigten die Bilder doch auch die fantastisc­he Arbeit der Jungen Philharmon­ie.

Die Ausstellun­g ist bis 31. August zu sehen.

 ?? FOTO: MARKUS LEHMANN ?? „Klangbilde­r“heißt die Ausstellun­g im Landratsam­t. Der Fotokurs von Uli Schlossbac­h zeigt, dass Bilder klingen können. Entstanden sind sie in der internatio­nalen Musikschul­akademie auf Schloss Kapfenburg. Die Ausstellun­g endet am 31. August.
FOTO: MARKUS LEHMANN „Klangbilde­r“heißt die Ausstellun­g im Landratsam­t. Der Fotokurs von Uli Schlossbac­h zeigt, dass Bilder klingen können. Entstanden sind sie in der internatio­nalen Musikschul­akademie auf Schloss Kapfenburg. Die Ausstellun­g endet am 31. August.

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