BAG legt ernüchternde Zahlen vor
Mitglieder stärken Vorstand und der Geschäftsleitung den Rücken
- Auch wenn Ertragslage und Betriebsergebnis nicht gut sind, sieht sich die BAG Hohenlohe auf dem richtigen Weg, nämlich das Unternehmen zu modernisieren und die Geschäftsfelder zu stärken. Dafür warben Vorstand und Geschäftsführung bei der Mitgliederversammlung in Wolpertshausen.
Kein Murren, keine Kritik – die Mitglieder der BAG Hohenlohe stehen weiterhin auf Seiten ihrer Geschäftsführung und der Vorstandschaft und tragen deren Kurs der Konsolidierung weiterhin mit. Das haben sie mit ihrer einstimmig erteilten Entlastung an die Vorstandschaft und den Aufsichtsrat deutlich gemacht. Der Bilanzgewinn ging von 142 000 Euro auf 125 000 Euro im Geschäftsjahr 2017 zurück. Der Umsatz ist stabil geblieben und liegt bei 73,5 Millionen Euro.
Die Energie Direkt Hohenlohe (EDI), einer der führenden mittelständischen Energieversorger in der Region Heilbronn-Hohenlohe, an der die BAG mit 32 Prozent beteiligt ist, hat die BAG 2017 mit einem Umsatz von 86 Millionen Euro zum ersten Mal überholt. Die EDI ist eine Tochter der BAG, wird aber als selbständige GmbH geführt. Somit wirkt sich deren Umsatz und erwirtschafteter Gewinn nicht auf die BAG-Bilanz aus.
Die BAG Hohenlohe versteht sich als Partner der modernen Landwirtschaft. Sie garantiert ihren Mitgliedern stabile und faire Erzeuger- und Marktpreise. Doch sie unterliegen dem Einfluss von globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dem andauernden Strukturwandel in der Landwirtschaft, aber auch wetterund witterungsbedingten Risiken. Vor allem der Spätfrost im letzten Jahr hatte verheerende Auswirkungen auf die Obsternte. „Viele Bauern standen regelrecht vor dem Nichts“, so Geschäftsführer Michael Eißler. Die Ernteausfälle drückten auf die Umsatzerlöse. „2017 war wieder ein sehr schwieriges Jahr. Für das Jahr 2018 rechnen wir mit einer spürbaren Ergebnisverbesserung“, so Eißler.
Die Digitalisierung der Landwirtschaft ist ein Prozess, der nicht mehr aufzuhalten ist, sagte Vorstand Ulrich Kühnle. Dieses Thema wird seiner Meinung nach auch in der BAG eine immer größere Rolle spielen. Schon jetzt bietet die Genossenschaft ihren Mitgliedern digitale Lösungen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe an. Interne Prozesse würden ebenfalls optimiert.
Aktuell arbeiten bei der BAG Hohenlohe 179 Vollzeitkräfte, über 70 Teilzeitkräfte und 27 Auszubildende. Qualifizierte Fachkräfte seien auf dem Arbeitsmarkt immer schwerer zu finden, sagte Eißler. Die BAG biete ein attraktives Arbeitsumfeld und daran werde man auch weiter arbeiten.
In Ellwangen laufen die Geschäfte im Agrarzentrum wie erwartet gut. Auch das Autohaus Koch-BAG in Ellwangen arbeitet laut Eißler wieder rentabel.
Die Genossenschaft hat ihren Schuldenstand um 2,3 Millionen Euro auf 14,8 Millionen Euro verringert. Laut Rechnungsprüfer ist die Vermögenslage geordnet, die Liquiditätskennzahlen sind leicht verbessert und die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung sei gegeben. Stärkere Anstrengungen müsse die BAG bei der Verbesserung ihres Betriebsergebnisses und der Ertragslage unternehmen.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat ist der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Volker Baumann in seinem Amt bestätigt worden. Ebenfalls in den Aufsichtsrat gewählt worden sind Jürgen Eiberger, Eberhard Kolb und Christian Kieß, der für den scheidenden Michael Reber in den Aufsichtsrat gerückt ist.