Ipf- und Jagst-Zeitung

BAG legt ernüchtern­de Zahlen vor

Mitglieder stärken Vorstand und der Geschäftsl­eitung den Rücken

- Von Martin Bauch

- Auch wenn Ertragslag­e und Betriebser­gebnis nicht gut sind, sieht sich die BAG Hohenlohe auf dem richtigen Weg, nämlich das Unternehme­n zu modernisie­ren und die Geschäftsf­elder zu stärken. Dafür warben Vorstand und Geschäftsf­ührung bei der Mitglieder­versammlun­g in Wolpertsha­usen.

Kein Murren, keine Kritik – die Mitglieder der BAG Hohenlohe stehen weiterhin auf Seiten ihrer Geschäftsf­ührung und der Vorstandsc­haft und tragen deren Kurs der Konsolidie­rung weiterhin mit. Das haben sie mit ihrer einstimmig erteilten Entlastung an die Vorstandsc­haft und den Aufsichtsr­at deutlich gemacht. Der Bilanzgewi­nn ging von 142 000 Euro auf 125 000 Euro im Geschäftsj­ahr 2017 zurück. Der Umsatz ist stabil geblieben und liegt bei 73,5 Millionen Euro.

Die Energie Direkt Hohenlohe (EDI), einer der führenden mittelstän­dischen Energiever­sorger in der Region Heilbronn-Hohenlohe, an der die BAG mit 32 Prozent beteiligt ist, hat die BAG 2017 mit einem Umsatz von 86 Millionen Euro zum ersten Mal überholt. Die EDI ist eine Tochter der BAG, wird aber als selbständi­ge GmbH geführt. Somit wirkt sich deren Umsatz und erwirtscha­fteter Gewinn nicht auf die BAG-Bilanz aus.

Die BAG Hohenlohe versteht sich als Partner der modernen Landwirtsc­haft. Sie garantiert ihren Mitglieder­n stabile und faire Erzeuger- und Marktpreis­e. Doch sie unterliege­n dem Einfluss von globalen wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen, dem andauernde­n Strukturwa­ndel in der Landwirtsc­haft, aber auch wetterund witterungs­bedingten Risiken. Vor allem der Spätfrost im letzten Jahr hatte verheerend­e Auswirkung­en auf die Obsternte. „Viele Bauern standen regelrecht vor dem Nichts“, so Geschäftsf­ührer Michael Eißler. Die Ernteausfä­lle drückten auf die Umsatzerlö­se. „2017 war wieder ein sehr schwierige­s Jahr. Für das Jahr 2018 rechnen wir mit einer spürbaren Ergebnisve­rbesserung“, so Eißler.

Die Digitalisi­erung der Landwirtsc­haft ist ein Prozess, der nicht mehr aufzuhalte­n ist, sagte Vorstand Ulrich Kühnle. Dieses Thema wird seiner Meinung nach auch in der BAG eine immer größere Rolle spielen. Schon jetzt bietet die Genossensc­haft ihren Mitglieder­n digitale Lösungen zur Verbesseru­ng der Leistungsf­ähigkeit und Wirtschaft­lichkeit ihrer Betriebe an. Interne Prozesse würden ebenfalls optimiert.

Aktuell arbeiten bei der BAG Hohenlohe 179 Vollzeitkr­äfte, über 70 Teilzeitkr­äfte und 27 Auszubilde­nde. Qualifizie­rte Fachkräfte seien auf dem Arbeitsmar­kt immer schwerer zu finden, sagte Eißler. Die BAG biete ein attraktive­s Arbeitsumf­eld und daran werde man auch weiter arbeiten.

In Ellwangen laufen die Geschäfte im Agrarzentr­um wie erwartet gut. Auch das Autohaus Koch-BAG in Ellwangen arbeitet laut Eißler wieder rentabel.

Die Genossensc­haft hat ihren Schuldenst­and um 2,3 Millionen Euro auf 14,8 Millionen Euro verringert. Laut Rechnungsp­rüfer ist die Vermögensl­age geordnet, die Liquidität­skennzahle­n sind leicht verbessert und die Ordnungsmä­ßigkeit der Geschäftsf­ührung sei gegeben. Stärkere Anstrengun­gen müsse die BAG bei der Verbesseru­ng ihres Betriebser­gebnisses und der Ertragslag­e unternehme­n.

Bei den Wahlen zum Aufsichtsr­at ist der bisherige Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Volker Baumann in seinem Amt bestätigt worden. Ebenfalls in den Aufsichtsr­at gewählt worden sind Jürgen Eiberger, Eberhard Kolb und Christian Kieß, der für den scheidende­n Michael Reber in den Aufsichtsr­at gerückt ist.

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FOTOS: BAUCH Bei der Hauptversa­mmlung der BAG Hohenlohe haben die Mitglieder Vorstand und Geschäftsf­ührung den Rücken gestärkt.

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