Rasante Tempoläufe und Fußball
Agade Quartett bietet im Oberkochener Zeiss-Forum „WM Classix“mit Live-Übertragung
- Erlesene Perlen der Kammermusik hat das Agade Quartett unter dem Titel „WM Classix“im Zeiss-Forum in Oberkochen präsentiert. Die vier Musiker begeisterten das Publikum mit spielerischer Eleganz, technischer Perfektion und mit einem hohen Einfühlungsvermögen in den jeweiligen Charakter der Kompositionen.
Angelo Bard und Clemens Ratajczak an den Violinen und Christian Fagerström (Cello) sind Mitglieder der Essener Philharmoniker. Der Vierte im Bunde im Agade Quartett ist Gero Wittich an der Viola, seines Zeichens Dirigent des Aalener Kammerorchesters Collegium musicum.
Das Quartett harmonierte prächtig und zeigte bei den Musikstücken aus verschiedenen Epochen seine ganze Klasse. Es machte einfach Spaß den Musikern zuzuhören.
Einstieg mit Puccini
Den Einstieg ins Programm bildete „Crisantemi“von Giacomo Puccini. Der vor allem für seine Opern bekannte Komponist hat in diesem Musikstück die Sterbeszene in „Magnon Lescaut“illustriert. Entsprechend gediegen wirkte der dreiteilige Andante-Satz.
Einen ganz anderen Charakter hatte das als „Kaiserquartett“bekannte Streichquartett C-Dur, Opus 76,3 von Joseph Haydn. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Werk verband fröhliche, lebendige Elemente mit skurrilen Tonformen. Es galt rasante Tempoläufe zu bewältigen und harmonische, melodiöse Klangformen tiefgründig zu transportieren. Eingebunden in das „Kaiserquartett“war die deutsche Nationalhymne in verschiedenen Variationen. Das Agade Quartett meisterte diese nicht einfache Komposition mit Bravour, besonders imponierend waren die spielerische Leichtigkeit und die ausgesprochen lebhafte Interpretation dieses Musikstückes.
Der Romantik alle Ehre machte das Terzetto, Opus 74 für zwei Violinen und Viola von Antonin Dvorak. Die Sätze Allegro, Larghetto, Scherzo und Adagio boten ästhetische Tongefüge in einem mitunter fast zärtlich anmutendem musikalischen Ambiente. Den drei an dieser Darbietung beteiligten Musikern gelang es vortrefflich die Intuition von Dvorak in wunderschöne Klangfarben umzusetzen.
Die „Ungarischen Tänze“von Johannes Brahms erinnerten an Zigeunermusik. Typische Elemente waren ein blockhafter Aufbau, häufige Wechsel zwischen schnellen und langsamen Tempi sowie zwischen Dur und Moll. Das Agade Quartett demonstrierte auch bei dieser Komposition sein hohes musikalisches Niveau. Langanhaltender Applaus des Publikums belohnte die vier Musiker für ihre ausgezeichnete Leistung.
Jubel auch nach dem Konzert
Im Anschluss folgte die Übertragung des Fußball-WM-Spiels Deutschland gegen Schweden. Für ihren späten 2:1-Siegtreffer durch Toni Kroos erhielt im Zeiss-Forum auch die deutsche Fußballnationalmannschaft viel Beifall.