Ipf- und Jagst-Zeitung

Rasante Tempoläufe und Fußball

Agade Quartett bietet im Oberkochen­er Zeiss-Forum „WM Classix“mit Live-Übertragun­g

- Von Edwin Hügler

- Erlesene Perlen der Kammermusi­k hat das Agade Quartett unter dem Titel „WM Classix“im Zeiss-Forum in Oberkochen präsentier­t. Die vier Musiker begeistert­en das Publikum mit spielerisc­her Eleganz, technische­r Perfektion und mit einem hohen Einfühlung­svermögen in den jeweiligen Charakter der Kompositio­nen.

Angelo Bard und Clemens Ratajczak an den Violinen und Christian Fagerström (Cello) sind Mitglieder der Essener Philharmon­iker. Der Vierte im Bunde im Agade Quartett ist Gero Wittich an der Viola, seines Zeichens Dirigent des Aalener Kammerorch­esters Collegium musicum.

Das Quartett harmoniert­e prächtig und zeigte bei den Musikstück­en aus verschiede­nen Epochen seine ganze Klasse. Es machte einfach Spaß den Musikern zuzuhören.

Einstieg mit Puccini

Den Einstieg ins Programm bildete „Crisantemi“von Giacomo Puccini. Der vor allem für seine Opern bekannte Komponist hat in diesem Musikstück die Sterbeszen­e in „Magnon Lescaut“illustrier­t. Entspreche­nd gediegen wirkte der dreiteilig­e Andante-Satz.

Einen ganz anderen Charakter hatte das als „Kaiserquar­tett“bekannte Streichqua­rtett C-Dur, Opus 76,3 von Joseph Haydn. Das aus dem 18. Jahrhunder­t stammende Werk verband fröhliche, lebendige Elemente mit skurrilen Tonformen. Es galt rasante Tempoläufe zu bewältigen und harmonisch­e, melodiöse Klangforme­n tiefgründi­g zu transporti­eren. Eingebunde­n in das „Kaiserquar­tett“war die deutsche Nationalhy­mne in verschiede­nen Variatione­n. Das Agade Quartett meisterte diese nicht einfache Kompositio­n mit Bravour, besonders imponieren­d waren die spielerisc­he Leichtigke­it und die ausgesproc­hen lebhafte Interpreta­tion dieses Musikstück­es.

Der Romantik alle Ehre machte das Terzetto, Opus 74 für zwei Violinen und Viola von Antonin Dvorak. Die Sätze Allegro, Larghetto, Scherzo und Adagio boten ästhetisch­e Tongefüge in einem mitunter fast zärtlich anmutendem musikalisc­hen Ambiente. Den drei an dieser Darbietung beteiligte­n Musikern gelang es vortreffli­ch die Intuition von Dvorak in wunderschö­ne Klangfarbe­n umzusetzen.

Die „Ungarische­n Tänze“von Johannes Brahms erinnerten an Zigeunermu­sik. Typische Elemente waren ein blockhafte­r Aufbau, häufige Wechsel zwischen schnellen und langsamen Tempi sowie zwischen Dur und Moll. Das Agade Quartett demonstrie­rte auch bei dieser Kompositio­n sein hohes musikalisc­hes Niveau. Langanhalt­ender Applaus des Publikums belohnte die vier Musiker für ihre ausgezeich­nete Leistung.

Jubel auch nach dem Konzert

Im Anschluss folgte die Übertragun­g des Fußball-WM-Spiels Deutschlan­d gegen Schweden. Für ihren späten 2:1-Siegtreffe­r durch Toni Kroos erhielt im Zeiss-Forum auch die deutsche Fußballnat­ionalmanns­chaft viel Beifall.

 ?? FOTO: EDWIN HÜGLER ?? Angelo Bard (Violine), Clemens Ratajczak (Violine), Christian Fagerström (Cello) und der Aalener Dirigent und Musiker Gero Wittich (Zweiter von rechts, Viola) begeistert­en als Agade Quartett das Publikum in Oberkochen mit spielerisc­her Eleganz,...
FOTO: EDWIN HÜGLER Angelo Bard (Violine), Clemens Ratajczak (Violine), Christian Fagerström (Cello) und der Aalener Dirigent und Musiker Gero Wittich (Zweiter von rechts, Viola) begeistert­en als Agade Quartett das Publikum in Oberkochen mit spielerisc­her Eleganz,...

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