Weniger Müll, aber mehr Leerungen
Abfallbilanz des Ostalbkreises für 2017 – GOA-Gewinn von über vier Millionen Euro
- Immer mehr Single- oder kleinere Haushalte – das scheint sich auch auf die Abfallbilanz des Ostalbkreises auszuwirken. Im vergangenen Jahr jedenfalls ist das Aufkommen bei fast allen Abfall- und Wertstoffarten zurückgegangen, während gleichzeitig die Zahl der Leerungen zugenommen hat. Die Entsorgungsgesellschaft GOA hat 2017 einen Gewinn von gut vier Millionen Euro erwirtschaftet.
Mit der Abfallbilanz des Ostalbkreises für das Jahr 2017 hat sich am Dienstag der Kreistag beschäftigt. Demnach sind im vergangenen Jahr kreisweit 23 095 Tonnen an Hausmüll angefallen, ein Jahr zuvor waren es noch 23 201 Tonnen. Der Abfall je Einwohner lag damit 2017 bei 74,1 Kilogramm. Geleert wurden aber mehr Mülleimer, nämlich 1 239 094 (Vorjahr: 1 237 395), ebenso mit 2514 mehr Müllcontainer (Vorjahr: 2354). Ebenfalls in die Höhe ging die Zahl der entsorgten 30-Liter-Müllsäcke. Sie stieg von 198 857 auf 205 008.
Erfolg: Der günstige Sprintertarif
Deutlich verringert hat sich 2017 das Sperrmüllaufkommen. Es sank im Vergleich zum Vorjahr um 2542 auf 13 968 Tonnen oder 44,8 Kilogramm je Einwohner. Der eindeutig höhere Anteil davon wurde bei den Entsorgungszentren selbst angeliefert, nämlich 9124 Tonnen. Allerdings, so hat die GOA ausgerechnet, würde die Sperrmüllmenge 2017 der des Jahres 2016 entsprechen ohne jenen Sperrmüll, der durch das Unwetter und Hochwasser Ende Mai 2016 angefallen ist. Die Anzahl der Abholungen von Sperrmüll hat sich auf 21 307 (Vorjahr: 20 758) erhöht. 944 (Vorjahr: 415) mal wurde dabei der Sprintertarif in Anspruch genommen, dessen Zusatzkosten 2017 erstmals von 50 auf 25 Euro gesunken waren.
Mit 9832 Tonnen blieb die Menge des kreisweit angefallenen Biomülls bei einem leichten Minus nahezu konstant. Jeder Ostälbler hat im vergangenen Jahr 31,5 Kilogramm Biomüll produziert. Die GOA sieht darin ein sehr hohes Niveau bei der Trennung von Bio- und Restmüll.
Die Anzahl der blauen Altpapiertonnen ist im vergangenen Jahr auf 99 743 (Vorjahr: 95 858) gestiegen, die im Kreis insgesamt erfasste Menge an Altpapier ist hingegen erneut gesunken, von 24 849 auf 24 292 Tonnen. 4500 Tonnen wurden dabei von Vereinen der GOA angedient, 5015 Tonnen wurden bei den Wertstoffhöfen abgegeben, 14 777 Tonnen landeten in der blauen Tonne, mit der nun rund 80 Prozent aller Haushalte im Ostalbkreis versorgt sind. Einen Grund für weiter sinkende Altpapiermengen sieht die GOA in der zunehmenden Digitalisierung.
Einen leichten Rückgang gab es auch beim Elektro- und ElektronikSchrott. Die Menge sank von 3131 auf 3043 Tonnen oder 9,8 Kilogramm je Einwohner. Sie wurde von der GOA komplett der Verwertung zugeführt, darunter 35 436 Fernseh- und PCMonitore. Weil auch hier der Eilservice für die Abholung günstiger wurde, stieg die Zahl der Inanspruchnahmen von 37 auf 100.
Einen leichten Anstieg gab es bei den entsorgten Verkaufsverpackungen. Ihre Menge (ohne Papieranteil) stieg von 16 320 auf 16 418 Tonnen, jeder Kreisbürger hinterließ 2017 demnach 52,7 Kilogramm Verpackungsmüll. Nach einem deutlichen Anstieg 2016 sind die Grünschnittmengen im vergangenen Jahr auf 34 444 Tonnen etwas zurückgegangen.
Verwertung: 69 Prozent der Abfälle
Im Bereich Erdaushub und Bauschutt wurde ein deutlicher Rückgang der Mengen, insbesondere des Erdaushubes auf der Deponie Reutehau, verzeichnet. Im Jahr 2016 fiel durch die Erschließung des Stadtovals in Aalen wesentlich mehr Erdaushub an als in den Vorjahren. Durch die Beendigung dieser Arbeiten hat sich die angelieferte Menge normalisiert. 2017 wurden von der GOA 133 674 Tonnen Erdaushub und 50 376 Tonnen Bauschutt registriert.
Bei den Haushaltsabfällen insgesamt – Hausmüll, Sperrmüll, Altmetall, Bioabfall, Altpapier, Grünschnitt, E-Schrott und Problemstoffe – hat die GOA die gesetzlich geforderte Mindestverwertungsquote von 65 Prozent mit einer Quote von 69 Prozent leicht übertroffen. Von den insgesamt 137 576 Tonnen Haushaltsabfällen wurden 94 887 Tonnen wiederverwertet und 42 689 Tonnen in den Müllverbrennungsanlagen in Ulm und Würzburg thermisch verwertet.
Im Kreistag sprach GOA-Geschäftsführer Henry Forster von 2017 als einem sehr erfolgreichen Jahr. Den Gewinn von gut vier Millionen Euro wolle man vor allem in weitere Investitionen stecken.