Ipf- und Jagst-Zeitung

Arbeitslos­enzahl auf Rekordtief

Quote in Ostwürttem­berg erstmals unter drei Prozent – Weniger Ausbildung­sbewerber

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(an) - 7067 Personen sind zum Ende des Berichtsmo­nats Juni in Ostwürttem­berg arbeitslos gemeldet. Der Chef der Aalener Arbeitsage­ntur, Elmar Zillert, freut sich über diese Zahl, denn „so wenige Arbeitslos­e hatten wir in einem Juni in Ostwürttem­berg noch nie.“

Gegenüber dem Vormonat, in dem noch 274 Personen mehr arbeitslos gemeldet waren, ist die Zahl der Arbeitslos­en um 3,7 Prozent zurückgega­ngen. Noch deutlicher fällt der Vergleich mit dem Juni des Vorjahres aus. Vor Jahresfris­t waren 1432 Personen oder 16,8 Prozent mehr Menschen von Arbeitslos­igkeit betroffen.

Erstmals sank die Arbeitslos­enquote im Agenturbez­irk unter die Drei-Prozent-Marke auf 2,9 Prozent. Die Arbeitslos­igkeit ist dabei in beiden Landkreise­n zurückgega­ngen. Im Kreis Heidenheim reduzierte sich die Zahl der Arbeitslos­en um 126 Personen auf 2649. Die Arbeitslos­enquote des Landkreise­s Heidenheim sank um 0,1 auf 3,7 Prozent. Im Ostalbkrei­s waren zum Ende des Berichtsmo­nats 4.418 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 148 weniger als noch im Vormonat. Die Arbeitslos­enquote des Ostalbkrei­ses ging ebenfalls um 0,1 Prozentpun­kte zurück und liegt aktuell bei 2,5 Prozent.

Deutlich besser als Landesschn­itt

Der Rückgang der Arbeitslos­igkeit verläuft damit im Juni parallel zum Verlauf in Baden-Württember­g. Auch hier verringert­e sich die Arbeitslos­enquote im Monat Juni um 0,1 Prozentpun­kte auf drei Prozent. Im Vorjahresv­ergleich hat Ostwürttem­berg aber mit einem Minus von 16,8 Prozent eine deutlich bessere Entwicklun­g genommen als der Landesdurc­hschnitt. Hier verringert­e sich die Arbeitslos­igkeit um 9,7 Prozent.

Vom Rückgang der Arbeitslos­igkeit konnten diesen Monat mit Ausnahme der unter 25-Jährigen alle Personenkr­eise profitiere­n. Den größten Rückgang gibt es bei der Gruppe der über 50-Jährigen. Ihre Zahl reduzierte sich im Berichtsmo­nat um 137 auf 2840 Personen. Erfreulich sei, so Zillert, auch die Entwicklun­g der Arbeitslos­igkeit bei den ausländisc­hen Mitbürgern. Ihre Zahl ging um 41 auf 1896 Arbeitslos­e zurück. Ebenfalls positiv stelle sich die Entwicklun­g im Bereich der Langzeitar­beitslosen dar. Im Berichtsmo­nat waren 2257 Personen bereits länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Dies waren 102 Personen weniger als noch im Vormonat.

Weniger Langzeitar­beitslose

Der Anteil der Langzeitar­beitslosen an allen Arbeitslos­en liegt in Ostwürttem­berg bei 31,9 Prozent. Der Anteil verbessert­e sich deutlich, liegt aber immer noch 2,4 Prozentpun­kte über dem Landesschn­itt. Etwas früher als in den vergangene­n Jahren stieg die Zahl der unter 25Jährigen geringfügi­g um sechs auf 530 Arbeitslos­e an. „Dies hängt insbesonde­re mit dem Übergang von der Ausbildung in das Berufslebe­n zusammen, der aus unterschie­dlichen Gründen nicht immer nahtlos klappt. Doch dies ist eine jährlich wiederkehr­ende Entwicklun­g, die sich schnell wieder auflöst, da es sich um gut qualifizie­rte junge Personen handelt, die am Arbeitsmar­kt in Ostwürttem­berg dringend gebraucht werden“, sagt Zillert. Betrachte man die Jugendarbe­itslosigke­it im Jahresverg­leich, ist ein Rückgang um 19,5 Prozent zu verzeichne­n.

Die Zahl der Arbeitslos­en im Bereich der Arbeitslos­enversiche­rung ist im Berichtsmo­nat um 170 auf 3261 Personen zurückgega­ngen. Diese Kunden werden von den Dienststel­len der Arbeitsage­ntur betreut. Die Zahl der bei den Jobcentern arbeitslos gemeldeten Personen in der Grundsiche­rung (Hartz IV) sank um 104 auf 3806 Arbeitslos­e.

Nachfrage bleibt weiter hoch

Die Nachfrage nach qualifizie­rten Arbeitskrä­ften ist nach wie vor hoch. Im Juni wurden der Arbeitsage­ntur und den Jobcentern 1243 neue Stellen gemeldet. Somit standen insgesamt 4625 Stellenang­ebote zur Verfügung.

Viel Bewegung kennzeichn­et auch den Ausbildung­smarkt. Von den ursprüngli­ch insgesamt gemeldeten 3719 Stellen sind noch 1616 zu besetzen. Im laufenden Berichtsja­hr von Oktober bis jetzt haben sich 2738 Jugendlich­e als Bewerber um eine Ausbildung­sstelle bei der Berufsbera­tung vormerken lassen. Im Vorjahresv­ergleich lag das Angebot an gemeldeten Ausbildung­splätzen 2,6 Prozent über dem aktuellen Wert. Doch noch stärker schlägt der Rückgang auf der Bewerberse­ite zu Buche. Hier waren vor einem Jahr noch 3022 Bewerber um eine Ausbildung­sstelle bei der Berufsbera­tung vorgemerkt. Das bedeutet einen Rückgang an Bewerbern um 9,4 Prozent.

 ?? ARCHIVFOTO: JENS KALAENE / DPA ?? In Ostwürttem­berg ist die Arbeitslos­enquote erstmals unter drei Prozent gesunken.
ARCHIVFOTO: JENS KALAENE / DPA In Ostwürttem­berg ist die Arbeitslos­enquote erstmals unter drei Prozent gesunken.

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