A-cappella-Perfektion mit Hintersinn
Die Freiburger Band Unduzo begeistert das Publikum in der Schloss-Scheune Essingen
- Sie passen in kein musikalisches Schema, ihr Stil ist kreativ, poppig, von Comedy-Elementen bereichert, und sie sorgen für ein Acappella-Erlebnis der besonderen Art: die Sänger von Unduzo. Mit einem Konzert unter dem Titel „Schweigen Silber, reden Gold“hat die fünfköpfige Band das Publikum in der voll besetzten Schloss-Scheune in Essingen begeistert.
Unduzo, das sind Linda Jesse, Patrick Heil, Julian Knörzer, Richard Leisegang und Cornelius Mack. Sie haben sich beim Musikstudium in Freiburg kennengelernt und passen einfach perfekt zusammen. Jedes einzelne Bandmitglied beherrscht den A-cappella-Gesang in Perfektion, die Lieder aus der eigenen Feder des Quintetts überzeugen mit Hintersinn, gepaart mit viel Gefühl und mitunter skurrilen Tonpassagen.
Unduzo: Immer für eine Überraschung gut
Unduzo ist immer für eine Überraschung gut, so auch in Essingen, als die Band gleich zu Beginn das Publikum zum Mitmachen animierte. Es galt den Nordseestrand aufleben zu lassen, ein Mastschwein zu imitieren und eine Elchgeburt zu inszenieren. Die Besucher hatten riesigen Spaß, genauso wie beim gemeinsam mit der Band intonierten „Hey Jude“von den Beatles.
Doch Unduzo versteht sich auch auf die leisen, nachdenklich stimmenden Töne. Beispiele dafür waren ein Liebeslied sowie die Titel „ Ich glaub“und „In der Ruhe liegt die Kraft“. Die Botschaft: Keinen Bock mehr auf Ärger, jeder Stress ist hausgemacht.
Humorvoll und skurril wirkte das intellektuelle Frühlingslied, bei dem Astronomen, Gastronomen, Maskuline und Feminine zu Wort kamen. Auch optisch hatte Unduzo einiges zu bieten, so traten die Herren der Band beim Titel „Left, right, down, turnaround“durchaus grazil und mit einem Schuss Sexappeal in Szene.
Julian Knörzer ist Beatboxer und präsentierte zur Freude des Publikums immer wieder seine Künste als Mundschlagzeuge – es war einfach ein Vergnügen.
Nicht fehlen durften im Repertoire Auftritte des Gigolos und von Superman sowie des Hausverwalters. Das augenzwinkernde Motto: „Ich bin der Herr der Schlüssel, das ist meine Passion, erst wenn die Treppe geputzt ist, erteile ich Absolution.“Zum Schluss hatten Unduzo noch ein wohl auf die Deutschen gemünztes Lied im Programm, schließlich muss hier jeder irgendwie nörgeln. „Jammerland“hieß der Titel, der das Meckervolk thematisierte. Doch an diesem Abend gab es wirklich nichts zu jammern und zu meckern, denn Unduzo verbreitete pure Freude. Das empfand auch das Publikum so und belohnte den inspirierten Auftritt der Band mit tosendem Applaus.