Ipf- und Jagst-Zeitung

„Prinzessin der Technologi­e“in Fachsenfel­d

Thailändis­che Kronprinze­ssin Maha Chakri Sirindhorn macht einen Abstecher in das Schloss

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(ard) - Das idyllische Schloss Fachsenfel­d hat im Lauf seiner Geschichte schon viele Besucher gesehen. Eine leibhaftig­e Kronprinze­ssin, dazu noch aus Thailand, ist aber auch für das einstige Anwesen derer von Koenig-Fachsenfel­d eine echte Premiere gewesen. Die thailändis­che Kronprinze­ssin Maha Chakri Sirindhorn, die gerade privat in Deutschlan­d weilt, speiste am vergangene­n Samstag im Schloss Fachsenfel­d zu Mittag. Bei dieser Gelegenhei­t trug sie sich auch in das Goldene Buch der Stadt Aalen ein. Indes zu Gesicht bekommen haben die Aalener beziehungs­weise die Fachsenfel­der die königliche Hoheit aus Fernost nicht. Das Schloss sei abgeriegel­t gewesen wie ein G8-Gipfel, berichtet ein erfolglose­r Zaungast.

Dass die 63-Jährige, eine Schwester des vor zwei Jahren gekrönten Königs Maha Vajiralong­korn, die zuvor bei den Nobelpreis­trägern in Lindau war, überhaupt auf der Ostalb landete, hat wohl mit ihrer TechnikBeg­eisterung zu tun, wie die „Stuttgarte­r Zeitung“berichtet. Die thailändis­che Majestät habe aus sicherer Quelle einen Tipp bekommen: Der letzte, der 2016 den Reinhard-vonKoenig-Preis für Fortschrit­t und Technik der Stiftung Schloss Fachsenfel­d erhalten hat, der Daimler-Ingenieur Thao Dang, soll ihr demnach den Besuch des Schlosses in Fachsenfel­d empfohlen haben. Wie auf ihrer ganzen Deutschlan­d-Tour ist Hoheit auch dorthin schwer bewacht gereist.

Höchste Sicherheit­sstufe

Der Ausflug Maha Chakri Sirindhorn­s nach Aalen fand unter der höchsten Sicherheit­sstufe statt. Bei ihrem Volk gilt die Kronprinze­ssin als recht beliebt im Gegensatz zu ihrem Bruder, der immer wieder durch Eskapaden von sich reden gemacht hat. Unter anderem wegen des „Liebesnest­s“, das er sich in einer ZwölfMilli­onen-Villa am Starnberge­r See eingericht­et hatte.

Schloss Fachsenfel­d, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhunder­t zurückreic­ht, nimmt sich da fast eher bescheiden aus. Die technikbeg­eisterte thailändis­che Kronzprinz­essin wollte wohl deshalb dorthin, weil der letzte Spross der Fachsenfel­der Adelsfamil­ie, Reinhard Baron von Koenig-Fachsenfel­d, ein legendärer Auto- und Stromlinie­ntüftler war. Als Rennfahrer gewann er 1925 das Solitudere­nnen, und die stromlinie­nförmige Karosserie des Mercedes SSKL, mit dem Manfred von Brauchitsc­h im Jahr 1932 in Berlin das Avus-Rennen gewann, geht auf einen Entwurf Reinhard von Koenigs zurück. Seine Arbeiten zur FahrzeugAe­rodynamik sind heute ein Teil der Ausstellun­g auf Schloss Fachsenfel­d. Also war Maha Chakri Sirindhorn­s mit Sicherheit dort genau richtig. Denn die studierte Historiker­in, die laut „Stuttgarte­r Zeitung“auch an der Militäraka­demie des thailändis­chen Heeres lehrt, wird in ihrem Land unter anderem „Prinzessin der Technologi­e“genannt.

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FOTO: DIRK AUGUSTIN Die thailändis­che Kronprinze­ssin Maha Chakri Sirindhorn.

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