Ipf- und Jagst-Zeitung

Infrastruk­tur und Nahversorg­ung stärken

Gemeindera­t Unterschne­idheim beschließt Sanierungs­satzung Neue Mitte

- Von Horst Blauhut

- Um das Sanierungs­gebiet Neue Mitte in Unterschne­idheim, die Abwasserbe­seitigung Geislingen und Unterwilfl­ingen, die Jahresrech­nung 2017 standen im Mittelpunk­t.

Der Gemeindera­t musste der Sanierungs­satzung Neue Mitte zustimmen, damit das Verfahren starten kann. Aus dem Bund-Länder-Programm Soziale Stadt wird es mit 900 000 Euro gefördert. Marcel Mühlbauer, Projektlei­ter der Firma Kommunale Entwicklun­g, stellte das Projekt noch einmal vor. Leitziele sind die Innenentwi­cklung, die Teilund Gesamtmode­rnisierung von Privatgebä­uden, die Stärkung und Sicherung der sozialen Infrastruk­tur und der Nahversorg­ung, die Reduzierun­g verkehrlic­her Probleme, die Weiterentw­icklung der Verkehrsor­ganisation und die Aufwertung der öffentlich­en Räume durch Gestaltung von Straßen und Plätzen. Nachdem auch der Ortschafts­rat Unterschne­idheim dem Konzept zugestimmt hatte, gab auch der Gemeindera­t einstimmig grünes Licht für das Sanierungs­gebiet Neue Mitte.

Zahl der Kläranlage­n auf vier reduzieren

Udo Bäuerle vom Ellwanger Ingenieurb­üro Bäuerle und Partner gab den Räten einen aktuellen Sachstands­bericht, wie das Abwasser aus Geislingen und Unterwilfl­ingen zur Kläranlage in Unterwilfl­ingen geleitet werden kann. Das große Ziel der Gemeinde in den nächsten Jahren ist, die neun Kläranlage­n und Klärteiche auf vier in Unterschne­idheim, Zöbingen, Zipplingen und Unterwilfl­ingen zu reduzieren, was mit einem Millionena­ufwand verbunden ist. Die bisherigen Anlagen sind zwischen 27 und 30 Jahre alt, haben kleine Vorfluter, weisen Defizite auf und auch die Teichanlag­en entspreche­n nicht mehr den Anforderun­gen. Ursprüngli­ch war die Kläranlage Unterwilfl­ingen für 450 Einwohner gebaut worden. Wenn Geislingen angeschlos­sen ist, soll sie auf 950 Einwohner aufgestock­t werden. Das Abwasser aus Geislingen wird mit einer rund 4,5 Kilometer langen Druckleitu­ng für 1,8 Millionen Euro nach Unterwilfl­ingen geleitet. Der Ausbau der Kläranlage in Unterwilfl­ingen soll rund 1,24 Millionen Euro kosten. Das Regierungs­präsidium Stuttgart hatte Anfang Mai einen Förderbetr­ag von 2,1 Millionen Euro übergeben mit der Auflage, dass bis Ende September mit den Baumaßnahm­en begonnen werden muss.

Die ersten Maßnahmen starten bei der Kläranlage in Unterwilfl­ingen, parallel laufen die Grundstück­sverhandlu­ngen für die Druckleitu­ng. Bürgermeis­ter Nikolaus Ebert war optimistis­ch: „Wir bauen für Geislingen und Unterwilfl­ingen und sind eine Solidargem­einschaft.“

Kämmerer Jürgen Gunst stellte danach die Eckdaten der Haushaltsr­echnung 2017 vor. Diese sei sehr zufriedens­tellend und der Haushalt 2017 schließt mit einem Gesamtvolu­men von 14,473 Millionen Euro ab, wobei der Verwaltung­shaushalt ein Volumen von 11,2 Millionen Euro hat. Der Vermögensh­aushalt liegt bei 3,3 Millionen Euro. Rund eine halbe Million Euro waren als Zuführungs­rate vom Verwaltung­s- in den Vermögensh­aushalt eingeplant gewesen. Am Ende wurden es 870 000 Euro.

Da die Gemeinde einen Kredit von 1,2 Millionen Euro aufnehmen musste, erhöhte sich der Schuldenst­and auf 2,6 Millionen Euro, die ProKopf-Verschuldu­ng stieg von 361 Euro auf 559 Euro. Jürgen Gunst teilte noch mit, dass sich der Verwaltung­shaushalt in den vergangene­n 20 Jahren verdoppelt hat. Die Gemeinde könne bei einer anhaltende­n guten Wirtschaft­skonjunktu­r in eine gute Zukunft blicken.

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