Ipf- und Jagst-Zeitung

Erbbaurech­t könnte helfen

Zur Schließung zweier evangelisc­her Kirchen in Aalen erreichte uns diese Zuschrift:

- Michael Westhauser, Aalen

Im Falle des Abrisses der Martinsund Markuskirc­he wird die Wohnungsba­u Aalen als neue Eigentümer­in der Kirchengru­ndstücke darauf leider keine Kirchen mehr aufbauen, sondern Wohnungen. Warum eigentlich gleich zwei evangelisc­he Kirchen in Aalen abreißen? Warum nicht mindestens die Martinskir­che erhalten wollen? Ich kenne die Finanzlage der evangelisc­hen Kirchengem­einde nicht, weiß aber als württember­gischer Notariatsa­ssesor, dass es eine Lösung gibt, durch die die Kirchen – für deutlich weniger Geld als gegeben wurde – durch die evangelisc­he Kirchengem­einde zurückerwo­rben werden können, nämlich durch Erbbaurech­t und Zahlung einer monatliche­n Erbpacht. Da der Grund und Boden nicht zurückerwo­rben wird, sondern nur die Kirchengeb­äude, ist die Erbpacht niedriger als eine normale Pacht.

Unterbleib­en Verhandlun­gen mit der Wohnungsba­ugesellsch­aft, wird der Abriss beider Kirchen Wirklichke­it, und, so weit ich denken kann, wären das die ersten Kirchen in Aalen, die man abreißt und nicht wieder aufbaut. Zuständig ist der Dekan. Ihn habe ich ermutigt und bestärkt, in Verhandlun­gen mit dem Geschäftsf­ührer der Wohnungsba­ufirma zu treten, und den Kirchengem­einderat davon informiert. Hoffentlic­h bleibt es bei den evangelisc­hen Christen in Aalen einigermaß­en so, wie zur Zeit Bileams, den man gerufen hatte, Israel zu verfluchen, er es aber nur segnen konnte, dreimal.

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