Wertpapierkauf und -verkauf: am besten mit Limit
einem Orderzusatz versehen und eine sogenannte limitierte Order aufgeben.
Insbesondere unerfahrene Anleger machen häufig den Fehler, ihre Wertpapierorder ohne jegliche Zusätze ausführen zu lassen. Bei solchen unlimitierten Orders kauft oder verkauft der Anleger zum nächstmöglichen Preis. Experten sprechen bei unlimitierten Käufen von „billigst“und bei unlimitierten Verkäufen von „bestens“. Um das gewünschte Preisniveau präziser zu bestimmen, sollten Anleger ihren Auftrag insbesondere bei illiquiden, also wenig gehandelten Wertpapieren mit Preis verkaufen wollen. In dem Augenblick wird im elektronischen Handelssystem der Börse Stuttgart eine Auktion ausgelöst, bei der alle Anleger gleichbehandelt werden. Es gilt also nicht das Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.
Die Börse kommt dann ihrer ureigensten Aufgabe nach. „Sie führt Käufer und Verkäufer zusammen“, erläutert Smolny. Es kommt schließlich ein Umsatz in Höhe von 100 Stück zustande, gleichzeitig entsteht ein Börsenpreis von 11,34 Euro, der sich in dem Kurschart des S-DaxWertes ElringKlinger wiederfinden wird. Dabei gilt stets das sogenannte Meistausführungsprinzip. Das heißt, der Kurs oder Börsenpreis wird dort festgelegt, wo der höchste Umsatz zustande kommt. Wäre also noch ein weiterer Anleger unterwegs, der zum Beispiel 50 ElringKlinger-Aktien und bei einem Verkauf entsprechend nur zu einem vorher festgelegten Preis oder höher verkauft. „Damit können sich Anleger vor bösen Überraschungen schützen“, sagt Richard Dittrich, Leiter der Kundenbetreuung an der Börse Stuttgart. Findet sich kein Käufer, der das Limit eines Verkäufers bezahlen will, bleibt dessen Auftrag „billigst“erwerben wollte, käme auch er zum Preis von 11,34 Euro zum Zug. Der Umsatz würde dann 150 Stück betragen. Die 100 ElringKlinger-Aktien werden dem Wertpapierdepot des Anlegers gutgeschrieben, Kurswert sowie Börsen- und Bankspesen seinem Girokonto belastet. Damit gilt die Order als ausgeführt – ein Prozess, der an der Börse Stuttgart im Jahr 7,7 Millionen Mal (2017) stattfindet.
Wenn Peter Smolny schließlich um 18.00 Uhr seine Rechner abschaltet, übernimmt ein Kollege den Handel seiner Wertpapiere. Bleibt die Börse in Stuttgart doch noch weitere vier Stunden geöffnet, damit die Anleger auf Entwicklungen in den USA reagieren können. Erst wenn die Wallstreet um 22.00 Uhr MEZ schließt, gehen auch in Stuttgart an der Börsenstraße die Lichter aus. im Orderbuch des zuständigen Börsenhändlers bestehen, bis der Kurs entsprechend steigt. Passiert dies nicht, wird die Order auch nicht ausgeführt. Eine weitere Variante ist die Stop-Loss-Order. Bei einem Verkauf definiert der Anleger dort eine Barriere, die unterhalb des aktuellen Preises liegt. Wird diese Marke unterschritten, erfolgt automatisch der Verkauf zum bestmöglichen Preis. Dies ist hilfreich, wenn man sein Depot nicht ständig im Blick halten will. (tsp)