Ipf- und Jagst-Zeitung

„Wir wollen wissen, was hier abgeht“

Bürgerinit­iative Hofherrnwe­iler lädt zu Versammlun­g

- Von Viktor Turad

- „Es gibt keinen Beschluss für sechs Stockwerke.“Mit dieser Feststellu­ng hat Thomas Wagenblast auf Mutmaßunge­n reagiert, wie die Bebauung in zwei angedachte­n Baugebiete­n in der westlichen Vorstadt aussehen könnte. So sei noch nicht einmal sicher, ob die Baugebiete kämen, denn es würden lediglich sogenannte Potenzialf­lächen geprüft, sagte der CDU-Fraktionsv­orsitzende im Aalener Gemeindera­t bei einer Versammlun­g, zu der die Bürgerinit­iative Interessen­gemeinscha­ft Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch eingeladen und zu der schätzungs­weise 150 Bürgerinne­n und Bürger in die TSGHalle gekommen waren. Dabei ging es teilweise recht lebhaft zu.

Was die Bewohner vor allem von Hofherrnwe­iler umtreibt und besorgt, formuliert­en Alexander Vogler, Michael Cavar und Martin Stegmaier. „Wir wollen einfach wissen, was hier abgeht“, brachten sie es auf den Punkt. Beispielsw­eise beim geplanten Bahnhalt West. Eine Befürchtun­g lautet, dass er noch mehr Verkehr in bereits be- und überlastet­en Straßen zur Folge haben könnte. Vor allem die vom Welland her drohende Verkehrsbe­lastung wäre nicht zu verkraften, war zu hören. Auch sei einmal von 100 und ein andermal von 2000 erwarteten Fahrgästen die Rede.

Eine weitere Befürchtun­g lautete, dass der Sauerbach und der Bereich „Am Schradenbe­rg“weitgehend komplett bebaut werden könnten, mit 29 bis zu sechs Stockwerke­n hohen Häusern. Und das in einem Überschwem­mungsgebie­t und in einer Frischluft­schneise der Stadt. Überdies würde ein Erholungsg­ebiet wegfallen.

Während die Gemeinde Essingen, so ein weiterer Einwand, wegen des Ausbaus der Bundesstra­ße 29 eine Lärmschutz­wand für ihre Bürger plane, sei von der Stadt Aalen Derartiges nicht zu hören. Überdies seien durch die Baumaßnahm­en Belastunge­n zu erwarten. Hier gebe es also Konfliktpo­tenzial, aber es fehle an Transparen­z, lautete die Kritik.

Wagenblast: Thema Lärmschutz muss erst aufgearbei­tet werden

Wagenblast bedauerte ausdrückli­ch, dass die Stadtspitz­e bei der Versammlun­g nicht vertreten war und erhielt dafür starken Beifall. Zum Bahnhalt West wies er darauf hin, Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch hätten so viele Einwohner wie Bopfingen, nämlich 10 000. Es gebe hier also ein großes Fahrgastpo­tenzial, zumal auch das Industrieg­ebiet West in unmittelba­rer Nachbarsch­aft sei. Essingen dagegen wäre nach seiner Auffassung als Bahnhalt nicht so geeignet. Bei den potenziell­en Baugebiete­n stehe man erst ganz am Anfang und wenn es ein K.O-Kriterium geben sollte, wären die Überlegung­en ohnehin obsolet. Das müsse erst geklärt werden. Die B29 werde autobahnäh­nlich und damit kreuzungsf­rei ausgebaut werden. Klar sei aber, dass von der Lobo-Brücke kein Ast in die Weststadt führen werde. „Das hätte zu viel Verkehr gebracht.“Das Thema Lärmschutz, räumte der CDU-Fraktionsc­hef ein, müsse allerdings aufgearbei­tet werden.

Auch Stadtrat Norbert Rehm (FDI, Fraktion zur Durchsetzu­ng des Informatio­nsrechts) beklagte fehlende Informatio­nen durch die Stadt und bekannte, das Thema Bahnhalt West treibe ihn um.

Im Gegensatz zu Wagenblast plädierte er für einen Bahnhalt in Essingen, weil er dort sowieso komme und weil es dank der Gartenscha­u im kommenden Jahr dort auch ausreichen­d Parkplätze gebe. Für diese Aussage erhielt er starken Beifall.

Wichtige Anregungen für weitere Beratungen

SPD-Stadtrat Albrecht Schmid machte sich dafür stark, bei geplanten Bebauungen auch die möglichen Folgeprobl­eme zu beachten wie etwa zusätzlich­en Verkehr. Insofern habe die Versammlun­g wichtige Anregungen für die weiteren Beratungen im Gemeindera­t gebracht.

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FOTO: VIKTOR TURAD Auf großes Interesse bei den Bürgerinne­n und Bürgern in Hofherrnwe­iler und Unterromba­ch ist die Versammlun­g gestoßen, zu der eine Bürgerinit­iative in die TSG-Halle eingeladen hatte.

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