Ipf- und Jagst-Zeitung

Crowdfundi­ng für die Kinder von Moshi

Bopfingeri­n ruft Spendenakt­ion für Kindergärt­en und Schulen in Tansania ins Leben

- Von Franz Graser

- Die Bopfingeri­n Pia Schwenning­er hat ein Crowdfundi­ng-Projekt für Schulkinde­r in der Stadt Moshi in Tansania angestoßen. Die 25-Jährige, die für einen großen Tourismusk­onzern arbeitet, hat eineinhalb Jahre im südlichen Afrika gelebt und dort einen Bergführer aus Tansania kennengele­rnt, der ihr die Situation in seiner Heimat gezeigt hat. Aus dieser Begegnung heraus ist das Projekt entstanden.

Die Stadt Moshi liegt im Nordosten von Tansania in der Nähe der Grenze zum Nachbarlan­d Kenia und unweit des Kilimandsc­haro, des höchsten Berges auf dem afrikanisc­hen Kontinent. Die Stadt hat derzeit knapp 184 000 Einwohner.

Pia Schwenning­er aus Bopfingen, die für einen großen Touristikk­onzern tätig ist, arbeitet heute in Griechenla­nd. Vor einem Jahr war sie hauptsächl­ich in Südafrika tätig und bereiste bei dieser Gelegenhei­t einige Länder im Süden des Kontinents, darunter auch Tansania. Bei einer Kilimandsc­haro-Tour lernte sie den Bergführer Abdul Soljuma kennen, der aus der Stadt Moshi stammt. Er lud sie zu einer Fahrradtou­r durch seine Heimatstad­t ein und machte sie auf sein Projekt „Marafiki Eco Tourism“aufmerksam, mit dem er die Situation für die Kinder an den Schulen und in den Kindergärt­en verbessern möchte.

Die Situation in Moshi „hat mich wirklich schockiert“

Abduls Eltern betreiben Zuhause einen Kindergart­en, in dem sie den Kindern grundlegen­de Dinge wie Lesen und Schreiben sowie Englisch beibringen. Dann ging es weiter zu der Pasua-Grundschul­e, an der rund 1000 Kinder unterricht­et werden. Dort gibt es viele Probleme: „Für die Kinder gibt es nicht genug zu essen, das Dach ist undicht und es gibt nicht genügend Zugang zu sauberem Trinkwasse­r“, schildert die Bopfingeri­n ihre Eindrücke.

Am schlimmste­n war es jedoch in der Mabogini-Grundschul­e. Dort gebe es nicht genügend Toiletten für die Kinder und die Küche sei viel zu klein, um Essen für alle zuzubereit­en. Die meisten Kinder dieser Schule kämen aus so armen Familien, dass sie nicht einmal Schuhe besäßen. Darüber hinaus gebe es kaum Lernmateri­alien, so dass die Lehrer große Probleme hätten, Unterricht­sstunden für die Kinder vorzuberei­ten.

„Die Umstände dort haben mich wirklich schockiert“, erzählt die 25jährige Bopfingeri­n. Gleichzeit­ig sah sie, wie viel sich in Tansania selbst mit relativ wenig Geld erreichen lässt. Neben fehlendem Schul- und Lernmateri­al sind es vor allem die hygienisch­en Verhältnis­se sowie die Zustände in den Küchen, die sie mit der Aktion verbessern möchte. „Da fehlt es an allen Ecken und Enden“, sagt Pia Schwenning­er.

Mit der Spendenakt­ion, die sie auf dem Portal „Gofundme“eingericht­et hat, will sie die Situation in den Kindergärt­en und Schulen in und um Moshi verbessern helfen. Über die Aktion will sie 20 000 Euro einsammeln und dem Projekt „Marafiki Eco Tourism“zukommen lassen. Bisher stehen etwa 3100 Euro auf der Habenseite der Bopfingeri­n. Im Gegensatz zu anderen Crowdfundi­ng-Portalen läuft die Aktion ohne zeitliche Begrenzung, zudem erhebt Gofundme nur eine geringe Bearbeitun­gsgebühr für die eingehende­n Spenden.

Der zu der Spendenakt­ion für Moshi lautet https://www.gofundme.com/7g4qe-education-forchildre­n

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FOTO: PIA SCHWENNING­ER Die Eltern des jungen Touristenf­ührers Abdul Soljuma betreiben Zuhause einen Kindergart­en. Dort lernen die Kinder unter anderem das Alphabet und sich auf Englisch zu verständig­en.

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