Versorgung soll sichergestellt werden
Viele der dringend benötigten Fachkräfte sollen selbst ausgebildet werden
(tu) – Von einem brutalen Fachkräftemangel hat Landrat Klaus Pavel in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsrats der Kliniken im Landratsamt gesprochen. Er hat aber auch versprochen, man werde in jedem einzelnen Fall alles daran setzen, um eine hundertprozentige Versorgung sicherzustellen. Dazu gehört auch, möglichst viele der dringend benötigten Fachkräfte selbst auszubilden, ergänzt der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Ostalb, Axel Janischowski.
Vor allem beim spezialisierten Personal konkurriere man nicht nur mit Stuttgart, Ulm und Augsburg um die besten Kräfte, sondern auch mit dem Hochlohnland Schweiz und mit gut bezahlten anderen Berufen. Janischowski: „Auch wenn wir durch unsere Fusion (bekanntlich bilden die drei Kliniken im Ostalbkreis seit 1. Januar 2017 einen Klinikverbund als Arbeitgeber an Attraktivität gewonnen haben, bleibt das ein gravierendes Problem.“
Kindermedizin besonders betroffen
Gerade stark spezialisierte Bereiche, wie etwa die Neugeborenen- und Kinder-Intensivmedizin, seien davon besonders betroffen. Janischowski: „Dort werden erfahrene, speziell fortgebildete Pflegekräfte gebraucht, die es derzeit am Arbeitsmarkt kaum gibt. Wir sind momentan noch so besetzt, dass wir unserem Versorgungsauftrag nachkommen können. Da sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt eher verschärfen als entspannen wird, prüfen wir Möglichkeiten, wie wir die Versorgung langfristig sicherstellen können. Die Attraktivität der medizinischen Berufsbilder wird dabei auch ein Schlüssel für den langfristigen Erfolg sein.“
In der Fort- und Weiterbildung nutzten Ärzte und Pflegepersonal seit dem Zusammenschluss Angebote aller drei Standorte gemeinsam, sagt der Vorstandsvorsitzende weiter. Die drei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen der Kliniken Ostalb seien organisatorisch zusammengelegt worden. Um die Ausbildungszahlen weiter zu erhöhen, sei in diesem Jahr in der Gesundheits- und Krankenpflege ein weiterer Ausbildungskurs zum April gestartet. Außerdem gebe es seither eine neue einjährige Ausbildung zum Gesundheitsund Krankenpflegehelfer beziehungsweise -pflegerin.
Neue Kooperation mit Uniklinik in Ulm
Mit der Akademie für Gesundheitsberufe am Universitätsklinikum Ulm hätten die Kliniken Ostalb im März einen neuen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Jetzt würden medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRA) selbst ausgebildet. Die Theorie werde in Ulm gelernt, die praktische Ausbildung finde in den Kliniken statt.