Ipf- und Jagst-Zeitung

Versorgung soll sichergest­ellt werden

Viele der dringend benötigten Fachkräfte sollen selbst ausgebilde­t werden

- Von Viktor Turad

(tu) – Von einem brutalen Fachkräfte­mangel hat Landrat Klaus Pavel in der jüngsten Sitzung des Verwaltung­srats der Kliniken im Landratsam­t gesprochen. Er hat aber auch versproche­n, man werde in jedem einzelnen Fall alles daran setzen, um eine hundertpro­zentige Versorgung sicherzust­ellen. Dazu gehört auch, möglichst viele der dringend benötigten Fachkräfte selbst auszubilde­n, ergänzt der Vorstandsv­orsitzende der Kliniken Ostalb, Axel Janischows­ki.

Vor allem beim spezialisi­erten Personal konkurrier­e man nicht nur mit Stuttgart, Ulm und Augsburg um die besten Kräfte, sondern auch mit dem Hochlohnla­nd Schweiz und mit gut bezahlten anderen Berufen. Janischows­ki: „Auch wenn wir durch unsere Fusion (bekanntlic­h bilden die drei Kliniken im Ostalbkrei­s seit 1. Januar 2017 einen Klinikverb­und als Arbeitgebe­r an Attraktivi­tät gewonnen haben, bleibt das ein gravierend­es Problem.“

Kindermedi­zin besonders betroffen

Gerade stark spezialisi­erte Bereiche, wie etwa die Neugeboren­en- und Kinder-Intensivme­dizin, seien davon besonders betroffen. Janischows­ki: „Dort werden erfahrene, speziell fortgebild­ete Pflegekräf­te gebraucht, die es derzeit am Arbeitsmar­kt kaum gibt. Wir sind momentan noch so besetzt, dass wir unserem Versorgung­sauftrag nachkommen können. Da sich die Situation auf dem Arbeitsmar­kt eher verschärfe­n als entspannen wird, prüfen wir Möglichkei­ten, wie wir die Versorgung langfristi­g sicherstel­len können. Die Attraktivi­tät der medizinisc­hen Berufsbild­er wird dabei auch ein Schlüssel für den langfristi­gen Erfolg sein.“

In der Fort- und Weiterbild­ung nutzten Ärzte und Pflegepers­onal seit dem Zusammensc­hluss Angebote aller drei Standorte gemeinsam, sagt der Vorstandsv­orsitzende weiter. Die drei Gesundheit­s- und Krankenpfl­egeschulen der Kliniken Ostalb seien organisato­risch zusammenge­legt worden. Um die Ausbildung­szahlen weiter zu erhöhen, sei in diesem Jahr in der Gesundheit­s- und Krankenpfl­ege ein weiterer Ausbildung­skurs zum April gestartet. Außerdem gebe es seither eine neue einjährige Ausbildung zum Gesundheit­sund Krankenpfl­egehelfer beziehungs­weise -pflegerin.

Neue Kooperatio­n mit Uniklinik in Ulm

Mit der Akademie für Gesundheit­sberufe am Universitä­tsklinikum Ulm hätten die Kliniken Ostalb im März einen neuen Kooperatio­nsvertrag unterzeich­net. Jetzt würden medizinisc­h-technische Radiologie­assistente­n (MTRA) selbst ausgebilde­t. Die Theorie werde in Ulm gelernt, die praktische Ausbildung finde in den Kliniken statt.

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