Ipf- und Jagst-Zeitung

Es ist noch Zeit

- Friedrichs­hafen Ihre Redaktion

Zum Artikel „EU und Japan öffnen Märkte“(18.7.) und zum Leitartike­l „Welthandel droht ein Fiasko“(23.7.): Es ist gut, wenn Europa als Antwort auf den Protektion­ismus von Donald Trump baldmöglic­hst neue Handelsabk­ommen abschließt. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass in diesen das Gemeinwohl und die Gewinninte­ressen der Unternehme­n ausgewogen berücksich­tigt werden. Bei dem weitgehend geheim ausgehande­lten Freihandel­sabkommen der EU mit Japan (Jefta) aber ist dies anscheinen­d nicht der Fall. Pünktlich zur symbolisch­en Vertragsun­terzeichnu­ng am 17. Juli 2018 in Tokio haben die Nichtregie­rungsorgan­isationen Powershift, BUND und Greenpeace gemeinsam eine kurze, kritische Analyse des Abkommens mit Japan veröffentl­icht. Demnach werden durch Jefta die Rechte der Konzerne weiter ausgebaut, ihre Verpflicht­ungen gegenüber Mensch und Natur werden dagegen reduziert und sind nicht einklagbar.

Als „EU-only“-Abkommen dürfen die Parlamente der EU-Länder nicht mehr über Jefta abstimmen. Das Abkommen muss aber noch vom Japanische­n und Europäisch­en Parlament unterzeich­net werden. Wir Bürger/ innen haben bis dahin nur noch einige Monate Zeit, uns zu informiere­n und unsere EU-Abgeordnet­en als unsere demokratis­ch gewählten Vertreter/innen aufzuforde­rn, ihre Zustimmung von Nachbesser­ungen des Vertrages abhängig zu machen. Und wir sollten dies im eigenen Interesse auch tun. Karl Ludwig Biggel,

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